Tausende Jugendliche in Hamburg suchen vergeblich eine Lehrstelle, während gleichzeitig unzählige Firmen in der Stadt ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen können. Da läuft etwas gehörig schief. Ganz offensichtlich passen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt nicht zusammen. Eine Entwicklung, die fatale Folgen für die Jugendlichen und die Wirtschaft haben kann. Denn junge Menschen steuern ohne Ausbildung in die berufliche und soziale Sackgasse. Die Unternehmen brauchen zugleich - mit Blick auf die demografische Entwicklung - qualifizierten Nachwuchs dringender als je zuvor.

Den Schwarzen Peter schieben sich die Beteiligten derweil gegenseitig zu. Die Jugendlichen beklagen, dass sie nicht ihre Traumberufe erlernen können. Die Personalchefs jammern über die aus ihrer Sicht schwache Schulbildung und die fehlende Motivation der Bewerber. Die Lösungen für die Probleme sind mannigfach. In den Schulen muss deutlich mehr Wert auf die Grundrechenarten, auf Schreiben und Lesen gelegt werden. Die Eltern sind gefordert, ihrem Nachwuchs Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit näherzubringen. Die Jugendlichen sollten Abstriche bei ihren Berufswünschen machen. Aber auch die Firmen müssen sich von ihrem Bild des idealen Bewerbers verabschieden. Jugendliche lassen sich nicht in Schablonen pressen. Jedes Mädchen, jeder Junge hat seinen eigenen Charakter, sein eigenes Ich - und das ist auch gut so.

Miteinander, aneinander arbeiten. So sollte das Motto für alle Beteiligten am Ausbildungsmarkt lauten.