"Der Hamburger Senat hat eine eigene Konjunkturoffensive gestartet - noch bevor die Wirtschaftskrise unsere Stadt erreicht hat." Dieser markige Satz ist heute noch auf den Internetseiten der Wirtschaftsbehörde zu lesen, und er klingt immer noch gut. Gerade auch für den Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU), der sich im Dezember 2008 als Macher profilieren und beizeiten eine Art Deiche gegen eine Flut von Firmenpleiten errichten wollte.

Die Wahrheit sieht anders aus: Die Konjunkturoffensive ist selbst jetzt, gut 16 Monate später, noch nicht ins Rollen gekommen - war also eher eine "Konjunkturdefensive". Im Februar 2010 waren erst 60,5 Millionen Euro von 578,5 Millionen Euro ausgegeben. Es ist eben nicht so einfach, Investitionen kurzerhand vorzuziehen. Unterdessen geht es der Hamburger Wirtschaft wieder vergleichsweise gut. Im April ist die Zahl der Arbeitslosen so stark gesunken wie seit zwölf Jahren nicht mehr in einem April. Das Geschäftsklima in der Wirtschaft hat sich laut Handelskammer im ersten Quartal dieses Jahres deutlich verbessert.

Und was lernen wir aus der Geschichte? Hamburg hat weder die finanziellen Mittel noch die planerischen Fähigkeiten in den Behörden, um die Auswirkungen einer derartigen Konjunkturkrise blitzschnell und punktgenau abzufedern. Das sollte der Wirtschaftssenator ehrlicherweise sagen - auch wenn ein solcher Satz längst nicht so markig klingt.