Typische Kinderkrankheiten oder kleine Wunden können Eltern meist selbst behandeln. Dafür benötigen sie nur eine gut ausgestattete Hausapotheke.

Wunden: Um diese zu versorgen, sollte die Hausapotheke Heftpflaster, Verbandsschere und -päckchen enthalten. Kleine Wunden werden mit Desinfektionsspray behandelt und mit einer sterilen Kompresse abgedeckt. Man kann auch sterile Sprühpflaster verwenden.

Fieber: Als Mittel gegen Fieber und Schmerzen sind Saft oder Zäpfchen mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen sinnvoll. "Ich rate eher zu Ibuprofen, weil bei diesem Medikament die Gefahr der Überdosierung nicht so hoch ist", sagt Dr. Hans-Ulrich Neumann vom Verband der Kinder- und Jugendärzte in Hamburg. Bei Babys empfiehlt er Ben-u-ron-Zäpfchen, die 75 Milligramm Paracetamol enthalten. "Allerdings sollten diese erst eingesetzt werden, wenn ein Kind Fieber über 39,5 Grad hat."

Erkältungen: Da helfen abschwellende Nasentropfen. "Hustensaft ist nicht nötig. Besser sind alte Hausmittel, ein paar Tropfen Lavendelöl mit Körperöl mischen und die Brust einreiben", empfiehlt der Kinderarzt, aber mit Einschränkung: Im ersten Lebensjahr sollte diese Methode wegen der ätherischen Öle nicht angewandt werden.

Husten: Gut ist Honig, pur, mit Milch oder Tee. Allerdings sollten Kinder im ersten Lebensjahr keinen Honig bekommen. Auch Tees mit Salbei und Fenchel helfen.

Halsschmerzen: "Ein feucht-warmer Halswickel kann Schmerzen lindern. Dafür werden Kartoffeln gekocht und, nachdem sie etwas abgekühlt sind, in ein Handtuch eingeschlagen und um den Hals gelegt", erklärt Neumann.

Magen-Darm-Infekt: Pfefferminztee mit Traubenzucker und einer Prise Salz ist gut bei Durchfall und Erbrechen und besser geeignet als Cola und Salzstangen. Auch eine selbst gekochte Hühnerbrühe mit Reis und Möhren kann den Verlust an Salzen und Flüssigkeit gut ausgleichen. "Nicht erforderlich ist spezielle Schonkost", so Neumann. "Die Kinder können weiter normale Kost essen."

Blähungen: Dagegen hilft Kümmeltee oder Windsalbe, die ebenfalls Kümmel enthält. Mit Letzterer den Bauch des Babys einreiben.

Mittelohrentzündung: Grundsätzlich vom Kinderarzt abklären lassen, ob außer Nasentropfen und Schmerzmitteln auch Antibiotika nötig sind. Dann kann man auch Zwiebeln zur Schmerzlinderung verwenden - klein gehackte Zwiebeln in ein Taschentuch einschlagen und auf die Ohren legen.