Sie ist die Frau von nebenan. Kein Promi. Obwohl: Vor ihrer eigenen Haustür, am Wiebischenkamp in Eidelstedt, ist Astrid Roloff sehr bekannt. Denn die 68-Jährige hält die Nachbarschaft zusammen, ganz ehrenamtlich. Sie organisiert Gymnastik für Senioren, Breakdance-Kurse für Jugendliche und Grillfeste für alle.

Die gebürtige Westpreußin und alle, die mit ihr Tür an Tür wohnen, leben das vor, was die Sozialbehörde den Hamburgern in der Aktionswoche "Nachbarschaft verbindet" nahebringen will. "Wir sind wie eine riesige Großfamilie", sagt die Rentnerin, die mehr als 20 Jahre beim Otto Versand gearbeitet hat. "Was ich gebe, das bekomme ich als Geschenk wieder zurück."

Seit 17 Jahren lebt Astrid Roloff, eine begeisterte Hobby-Gärtnerin, nun schon mit Ehemann Rudolf am Wiebischenkamp. Dass Zäune gute Nachbarn machen, glaubt sie als überzeugte Christin nicht. "Man muss", sagt sie, "offen aufeinander zugehen, sich füreinander interessieren."

Dann klappt's auch mit den Nachbarn. Ausgezeichnet sogar. Den Bürgerpreis von Eimsbüttel haben Astrid Roloff und ihre Nachbarn schon gewonnen. Den Wettbewerb "Familie gewinnt" der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt auch.

Wenn sie Ruhe hat, bastelt Astrid Roloff gern Tiffany-Fensterbilder. Übrigens auch für die Nachbarn. Ruhe hat sie jetzt aber nicht - sie plant gerade das große Sommerfest.