Wenn ein kollektiver (Anti-)Held wie Mankells Wallander in Rente geht, drängt sich die Frage auf: Welche Abenteuer hätten wir mit dem mürrischen Mann gern noch erlebt? Und weiter gefasst: Was können wir lernen von den Älteren und Alten, die ihre Macken gepflegt und ihre Umwege im Leben ebenso beschritten haben wie Karriereleitern und absteigende Äste?

Von dem melancholischen Ermittler können wir lernen, dass Abschiednehmen schwerfallen darf, aber Loslassen letztlich wie ein Befreiungsschlag wirken kann. Und von hoch aktiven Ü-50ern wie Désirée Nick können wir erfahren, wie sich mit einer schillernden Vita der Spagat zwischen Diven- und Hausfrauentagen meistern lässt. Denn fest steht: Nur wer gelebt hat, hat etwas zu erzählen.

Zum Glück gibt es viele begabte Betagte, die so anregend aus ihrer Biografie berichten, als würden sich die Momente eben erst ereignen. Kämpferinnen wie Katharina Thalbach oder Annie Leibovitz. Denker wie Philip Roth und der Dalai Lama.

Doch der Dialog der Generationen darf, ja muss im Kleinen beginnen, in der Familie. Einen wunderbaren Anstoß können die Bücher "Alles über meinen Vater" und "Alles über meine Mutter" aus dem Krüger-Verlag geben. Fragen über Fragen werden da an die Eltern gestellt - mit Platz zum Ausfüllen. Wie waren sie in ihrer Jugend? Und was haben sie wiederum von ihren Eltern gelernt? Kinder können sich diese Antworten schenken lassen. Und sie erhalten: einen Schatz.