Hamburg. Hamburg Energie baut an einer Kreuzung im Bezirk Altona. Wie Schulkinder in dem Bereich geschützt werden sollen.

Eine Baustelle an der Kreuzung Baron-Voght-Straße/Bei der Flottbeker Kirche/Groß Flottbeker Straße sorgt für eine unübersichtliche Verkehrssituation auf dem Schulweg vieler Hamburger Kinder zur Grundschule Windmühlenweg. Erst am 8. Mai ereignete sich in dem Bereich ein Unfall zwischen einem Auto und einem radelnden Schulkind, bei dem sich glücklicherweise niemand schwerer verletzte.

Wie die FDP-Fraktionsvorsitzende aus Altona, Katarina Blume, berichtet, machten Anwohner sie nun auf die mangelhafte Verkehrssicherheit an der Baustelle aufmerksam. Deshalb will die Politikerin einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksversammlung Altona einreichen.

Groß Flottbek: Baustelle von Hamburg Energie auf dem Schulweg

Durch Flottbek und Othmarschen werden im Moment Fernwärmetrassen gebaut. Deshalb wühlt sich Hamburg Energie langsam durch die beiden Stadtteile“, erklärt Blume den Grund für die Baustelle. Abwärme aus Hamburgs Süden soll in das Fernwärmenetz im Norden gespeist werden.

„Die Kreuzung Baron-Voght-Straße/Bei der Flottbeker Kirche ist sowieso schon unglücklich“. Und jetzt stifte die Baustelle zusätzlich Verwirrung bei Verkehrsteilnehmern, bemängelt Blume. Als besonders gefährlich sieht sie einen der Fußgängerüberwege im Bereich der Baustelle an. Hier würden Baken die Sicht auf Kinder versperren, die die Straße womöglich passieren wollen.

An anderer Stelle würden Fußgänger und Radler Baken immer wieder verschieben, um sich so einen Umweg zu ersparen. Auch Schulkinder könnten durch die geöffneten Baken laufen und sich in Gefahr bringen, meint die Politikerin.

Hamburg: Baustelle in Groß Flottbek soll besser abgesichert werden

Wenn Kinder ihren Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad antreten, statt aufs Elterntaxi zu setzen, muss die jeweilige Verkehrssituation ein hohes Maß an Sicherheit bieten. Damit die Baustelle in Groß Flottbek schnell und umfassend abgesichert wird, will Blume einen Antrag mit dem Titel „Fernwärmetunnel kommt voran – Sicherheit für Flottbeker Schulkinder nicht gefährden“ für die kommende Bezirksversammlung einreichen.

„Die Baustellenkoordination muss sicherstellen, dass jederzeit die sichere Querung der Straße für Schüler gewährleistet ist“, sagt sie. Ein Lotse könnte etwa dabei helfen. Derzeit gebe es morgens zwar bereits zwei Posten, die die Baustelle absichern, berichtet Stefan Kleimeier, Pressesprecher von Hamburg Energie. Diese hätten jedoch keine Weisungsbefugnis und könnten die Schüler demnach nicht leiten. Noch drei Monate lang soll an der Stelle gebaut werden.

Hamburg Energie hilft bei Lösungssuche

Der Energieversorger habe Blume bereits versichert, Möglichkeiten zu prüfen, um die Baustelle sicherer zu gestalten. „Das habe ich noch nie erlebt, dass so cool und spontan reagiert wird“, sagt die Bezirkspolitikerin. „Hut ab und Respekt für das Bemühen des Bauträgers, sich zu verständigen.“

Sie habe sich schon an der Baustelle mit Mitarbeitern des Energieversorgers getroffen, um gemeinsam Gefahrenpunkte zu identifizieren und Lösungen zu diskutieren.

Hamburg: Unfall mit Schulkind an gefährlicher Kreuzung in Groß Flottbek

Bei dem Unfall, der sich am 8. Mai gegen 15 Uhr im Bereich der Baustelle ereignete, hatte ein 62-Jähriger die Baron-Voght-Straße in Richtung Westen befahren und musste zunächst vor dem Fußgängerüberweg kurz vor der Kreuzung zur Groß Flottbeker Straße halten, so Polizeisprecher Sören Zimbal. Die Sicht sei wegen eines Transporters gestört gewesen.

Der Fahrer sei daraufhin mit einer neunjährigen Radfahrerin, die die Straße überquerte, kollidiert. Das Kind stürzte, verletzte sich nach Angaben der Polizei aber nur oberflächlich. Das Mädchen trug einen Fahrradhelm.

Polizeisprecher Zimbal betont allerdings: „Uns liegen keinerlei Informationen oder Hinweise darauf vor, dass die Baustellensituation ursächlich für den Unfall war.“ Weder Unfallhäufungen noch Beschwerden habe die Polizei bezüglich der Baumaßnahme bislang verzeichnet.