Hamburg. Nach den Anschlägen von Paris werden die Forderungen nach einer intensiveren Überwachung der Kommunikation über Telefon und Internet wieder lauter. Aber kann sich die freie Gesellschaft wirklich nur durch flächendeckende Überwachung aller Bürger vor Terror und Gewalt schützen? Und wie steht es auch angesichts der nun wieder geforderten Vorratsdatenspeicherung, der Überwachung durch Geheimdienste und der massiven Datenspeicherung der Internetkonzerne um die Freiheit der Menschen im 21.Jahrhundert?
Über diese Fragen diskutiert Nico Lumma, Hamburger Internetpionier und Co-Vorsitzender der SPD-nahen Denkfabrik D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt in Hamburg mit prominenten Gästen. Am kommenden Montag um 20.30 Uhr hat Lumma den FDP-Vorsitzenden Christian Lindner und am 10. Februar um 17 Uhr Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zu Gast – jeweils im MakerHub in der Großen Bergstraße 160 in Altona. Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung wird zur besseren Planung per Mail erbeten an kontakt@d-64.org.
Dis Diskussion ist im „Townhall-Stil“ geplant, nach einer kurzen Fragerunde durch Moderator Lumma soll es zu einem „erfrischenden Dialog“ zwischen Publikum und Gast kommen. Abendblatt-Leser können bereits vorab Fragen an die Redaktion mailen, die Lindner und Scholz dann in der Diskussionsveranstaltung beantworten werden (E-Mail an jens.meyer-wellmann@abendblatt.de) „Gerade nach dem Terroranschlag in Paris ist das Thema Freiheit wieder ins Zentrum der Diskussion gerutscht. Innenpolitiker versuchen gerade massiv, die Bürgerrechte zurückzudrängen und flächendeckende Überwachung einführen“, sagt Lumma. „Wir wollen daher mit Christian Lindner und zwei Wochen später mit Olaf Scholz diskutieren, welchen Stellenwert für sie das Thema hat. Dabei wird vor allem die Fragestellung im Vordergrund stehen, was Freiheit zukünftig für den einzelnen Bürger und die einzelne Bürgerin bedeuten wird.“
Mit Scholz, der zugleich stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD ist, solle auch darüber diskutiert werden, was sein Ausspruch „Ich bin liberal, aber nicht doof“ im digitalen Zeitalter bedeute – wie man also Sicherheit und Freiheit vereinbaren könne, so Lumma. Auch sollten Scholz und Lindner darlegen, wie Unternehmen und der Staat die Chancen der Digitalisierung nutzen könnten ohne das Recht des Einzelnen auf Privatheit auszuhöhlen.
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