An der Großen Elbstraße fertigen neun Schülerinnen zwischen 13 und 18 derzeit zum Thema Hafen das 14. Wandgemälde der FrauenFreiluftGalerie.

Altona-Altstadt. Wie ein bunter Faden ziehen sich die Wandbilder des Projekts FrauenFreiluftGalerie Hamburg die Große Elbstraße entlang. Seit 1994 sind hier auf Betreiben von Elisabeth von Dücker und Hildegund Schuster 13 Malereien zum Thema Frauenarbeit im Hafen entstanden. In diesen Tagen kommt Bild Nummer 14 hinzu. Neun Schülerinnen zwischen 13 und 18 setzen ihre Ideen im Rahmen eines Kurses der Kunsthalle an einem Treppenaufgang um (Große Elbstraße 210/212). Das 60 Quadratmeter große Bild zeigt verschiedene Ausbildungsberufe im Hafen - ausgeübt von Frauen.

"Wir wollen das Unsichtbare sichtbar machen", sagt die Kuratorin des Projekts, Elisabeth von Dücker. Der Hafen sei nicht nur "eine Männerdomäne für starke Bären mit großen Muckis". Durch die Technisierung könnten Frauen immer mehr Arbeiten übernehmen. "Das Entladen von Containerschiffen war früher körperlich äußerst anstrengend. Heute funktioniert es über zwei Joysticks", erklärt sie weiter. Um den Schülerinnen die Hafenwelt näherzubringen, haben sie seit April verschiedene Exkursionen unternommen. Sie haben Interviews gemacht, fotografiert und skizziert - von den ersten Eindrücken bis zum fertigen Gemälde war es ein langer Weg. Mit der künstlerischen Umsetzung beschäftigt sich vor allem Hildegund Schuster. Die Museumspädagogin an der Kunsthalle ist sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Projekts: "Es ist ein sehr tolles Team mit einem guten Arbeitsklima ohne Konkurrenzkampf. Die Schülerinnen haben sich mit etwas völlig Neuem auseinandergesetzt." Und die freuen sich, auf diese Weise "ein Stück Hamburg zu gestalten", wie die 15-jährige Josefine Ederhof es ausdrückt. Wer mehr über die Wandbilder und Künstler erfahren will, kann sich zu einer Führung anmelden per Mail an elisabeth.v.duecker@t-online.de .