Vor der Treppe zu den Fernzuggleisen sollen Läden und Kioske geschaffen werden. Bezirksamt protestiert gegen die engen Wege.

Hamburg. Die Deutsche Bahn plant einen umfangreichen Umbau im Inneren des Altonaer Bahnhofs . Vor der Treppe zu den Fernzuggleisen sollen Läden und Kioske geschaffen werden, es sind Modernisierungen und Reparaturen geplant. Die Ladenfronten werden dadurch zwar gerader, aber auch dichter an den Wegen angeordnet sein, wie aus den Planskizzen hervorgeht.

Erste Schätzungen gehen nach Abendblatt-Informationen von etwa acht Millionen Euro Kosten aus. Baubeginn könnte nach Abschluss des aktuellen Planfeststellungsverfahrens in gut einem Jahr sein. Allerdings gibt es auch schwere Bedenken gegen die aktuelle Planung. So fordert das Bezirksamt Altona in für Verwaltungen ungewöhnlich scharfer Form eine deutliche Änderung des aktuellen Entwurfs. Von einem "Konzept ohne Rücksicht auf Übersicht auf Wegebeziehungen" ist in einem Papier die Rede, das dem Abendblatt vorliegt und über das der Planungsausschuss der Bezirksversammlung am 6. Juni beraten will.

+++ Unterführung wird neu gestaltet – Händler müssen weg +++

So werde die Hauptwegeverbindung zwischen der Neuen Großen Bergstraße und dem Fußgängertunnel unter der Max-Brauer-Allee durch die geplanten Läden "optisch kaum wahrnehmbar sein". Schon jetzt würden diesen Weg 15.000 Menschen täglich nutzen, mit der Ikea-Eröffnung Anfang 2014 werden es laut Bezirksamt weit mehr sein. Durch neue Läden ergebe sich aber eine Verengung von 7,50 Metern auf nur noch fünf Meter, kritisiert das Amt und befürchtet, dass sich die Menschen, die dort zwischen den Ausgängen und unteren S-Bahn-Steigen bewegen, zu sehr bedrängen oder gar im Bereich von Ecken und Abbiegungen "zusammenstoßen" werden. Kritik übt das Amt auch daran, dass die Vitrine mit dem Dampfeisenbahnwerk verschwinden soll - immerhin ein "Relikt" des alten Altonaer Bahnhofs.

Die Bahn weist die Kritik aus Altona zurück. Für die Planung sei sehr wohl eine "Personenstrom-Analyse" durchgeführt worden, bei der man auch die Ikea-Ansiedelung berücksichtigt habe, sagte eine Sprecherin. Dass die Dampflok-Vitrine abgebaut werden soll, bestätigte sie. "Die sollte eigentlich ins Eisenbahnmuseum - doch wenn der Bezirk sie haben will, stellen wir sie gerne zur Verfügung."