Ich möchte ein Eisbär sein … denn dieser würde sich in der Ice Bar sehr wohlfühlen. Für Menschen liegen wärmende Polarjacken bereit und man kann nur Wodka in allen erdenklichen Varianten bestellen

Es gibt Eis, Baby! Und dafür müssen Sie nicht mal in die Winterferien fahren, sondern nur an die Elbe. Der Weg in die Alpha Noble Ice Bar führt aber ebenfalls über ein paar Pässe: Zuerst durch die Kulisse des schicken Indochine Clubs, wo Türsteher wichtig mit dem Kopf nicken und im Schein der blau leuchtenden Tische ihr Bestes tun, wie Charaktere aus „American Psycho“ zu wirken. Dann die Treppen hoch, am Restaurant vorbei, zur schweren Schleusentür, dem Tor zur Ice Bar: eine Kneipe komplett aus Eis, cooler geht’s nicht. Die Wände sind aus Eis. Die Bänke sind aus Eis. Der Tresen ist aus Eisblöcken geformt, genauso wie die Skulptur einer Frau mit Bikinihöschen und riesigem Busen – den fassen die Männer so gern an, dass er ein paar Nummern größer ausfällt, damit er nicht gleich schmilzt.

Jede Menge Wodka

In dieser nachgebauten Arktis gelten eigene Regeln. Statt einer Getränkeauswahl gibt es einen Drink – Wodka – in zwei Dutzend Varianten. Pur, mit Vanille, Blutorange, Chili oder Himbeermus. Die Barkeeper tragen Skiunterwäsche und haben keine festen Arbeitsschichten. Sie lassen sich einfach von einem Kollegen abklatschen – spätestens wenn das Gefühl in den Fingerspitzen nachlässt.

Die Ice Bar wurde 2006 aus 42 Tonnen Eis geschnitzt. Hunderte von LED-Lämpchen tauchen sie in wechselnde Farben, dazu läuft Musik wie in einem arktischen Ableger des Café del Mar. Rund alle sechs Monate wird der Raum neu gestaltet, unter Mottos wie „Atlantis“, „Beach Club“ oder „India“. Während mal riesige Buddhas im Hintergrund thronen, dann wieder Schiffsrümpfe aus der Wand brechen oder eben Eisfrauen herumlungern, bleibt das Konzept gleich: Am Eistresen gibt’s Wodka-Shots in Eisgläsern.

Glitzernde Eiswelt

Es herrschen immer zwischen minus fünf und minus zehn Grad Celsius. Und bevor die Besucher durch eine fünf Grad kalte Zwischenkammer in den Eisraum geschleust werden, bekommen sie eine bauschige Polarjacke, die warm hält und den netten Effekt hat, dass sich garantiert niemand als cooler Partysteher inszenieren kann.

Ein Besuch in der Ice Bar ist wie das Öffnen einer Tür in ein anderes, fremdes Klima, eine wundervolle Kurzreise. Plötzlich sitzt man auf weißem Fell, das von einem Nordpolschaf zu stammen scheint, und sieht seinen Atem in dichten Wolken aufsteigen. Die Hände bleiben am matten Eisglas kleben, man ist trotzdem froh, die Handschuhe ausgeschlagen zu haben, schließlich muss der Kälte getrotzt werden.

Haben sie dann erneut die Schleuse passiert, sind die Gäste plötzlich zurück im übercoolen Ambiente des Indochine. Und auch wenn unter den Polarjacken wieder Boss-Krawatte und Seidenblusen hervorkommen: Statt wichtig zu nicken, kichern sie plötzlich wie Kinder auf einer Klassenreise und zeigen sich stolz ihre eiskalten Finger.

Adresse

Alpha Noble Ice Bar. IndoChine, Neumühlen 11, 22763 Hamburg, Tel, 040 / 39 80 78 80, www.indochine.de

Nahverkehr

Bus 112, Haltestelle