Quadratisch, praktisch, gut - das Pixi-Buch wird 50 Jahre alt. Doch wer steckt eigentlich hinter den kleinen bunten Geschichten? Wir trafen die Erfinder der “Karo“-Pixis.

Karo ist ein pfiffiges Mädchen. Ihre Zöpfe stehen witzig rechts und links nach oben. Und ihr fällt immer etwas Lustiges ein, wenn sie sich mit ihrem Freund Eddi in dem kleinen Ort am Meer zum Spielen trifft. Dass Karo so aussieht, verdankt sie ihrem "Vater" Gerhard Schröder (nein, nicht der Bundeskanzler!). Und dass sie so viele Einfälle hat, liegt an seiner Frau Marianne Schröder.

Die beiden denken sich seit zwei Jahren die Erlebnisse von Karo aus. Gerhard zeichnet alles, und Marianne schreibt die Texte dazu. Etwa ein Jahr später kann man die Geschichten dann als kleines, quadratisches Pixi-Buch lesen. Die Bücherreihe hat in diesem Jahr im Carlsen-Verlag schon ihren 50.Geburtstag gefeiert. Vier Karo-Folgen davon stammen von den Schröders - und die nächsten sind in Arbeit.

Marianne und Gerhard Schröder schreiben Pixi-Bücher quasi "nebenbei". Gerhard ist eigentlich Grafiker in einem Musikverlag, und Marianne arbeitet im Büro eines Steuerberaters. Doch wenn die beiden Zeit finden, sich zusammenzusetzen und sich die Geschichten um Karo auszudenken, kann es in dem Reihenhaus in Niendorf manchmal ganz schön albern werden. "Wir müssen richtig aufpassen, dass wir dann nicht zu viel Quatsch machen", sagt Marianne.

Irgendwann wird es dann doch ernst, denn das Geschichten-Erfinden ist eigentlich "harte Arbeit". Marianne und Gerhard denken hin und her, was Karo sagen könnte, was sie mit Eddi erleben soll oder wann sie bei Oma und Opa den Garten genießt. Während das Ehepaar diskutiert, entstehen im Kopf von Gerhard Schröder schon die Bilder, die er dazu zeichnen wird.

Oft erinnern sich die beiden dabei an das, was sie selbst mit ihren Kindern Lea (7) und Tim (12) so alles erleben. Die beiden müssen schmunzeln, wenn sie an den letzten Sommerurlaub auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm denken. Tim kam atemlos vom Strand zurückgerannt und rief: "Lea versinkt!" Sie war in weichen Sand geraten und musste herausgezogen werden. Diese Szene werden die Pixi-Leser (etwas verändert) in dem neuen Karo-Buch erleben. Gerhard Schröder hat sie schon mit ganz feinen Bleistiftstrichen aufgezeichnet.

Der kleine Küstenort, in dem Karo wohnt, sieht mit seinen bunten Fachwerkhäusern auch nicht zufällig aus wie die Lieblingsinsel der Schröders: Bornholm. Strandgut, das Karo und Eddi sammeln, hängt auch bei ihnen im Niendorfer Reihenhaus an der Wand. "Wir sammeln immer", sagt Marianne. Ihr Vater war Seemann, und so ist es wohl auch kein Wunder, dass auch Karos Opa ein Fischer ist. Als er einmal mit den Kindern in Seenot gerät, ist das ein Gefühl, das auch Gerhard Schröder schon aus eigener Erfahrung kennt.

Er achtet bei seinen farbenfrohen Zeichnungen immer auf Details. Alles muss genau stimmen. Oder fährt man etwa ohne Helm Fahrrad oder steigt ohne Schwimmweste ins Boot? Wer genau hinsieht, erkennt die witzigen Kleinigkeiten - wenn etwa der Opa in der Regentonne einbricht und die Möwe darüber lacht. So haben Leser, Vorleser und Anseher viel Spaß mit Karo.