Bonbons sind nicht soooo gut für die Zähne. Dafür aber soooo lecker. Und in Hamburg-Ottensen kann man sogar zuschauen, wie die bunten, süßen Köstlichkeiten hergestellt werden.

Also, die wichtigste Frage vorab: Wer möchte eigentlich nicht mit Roger und Torben tauschen? Das müssen doch die glücklichsten Jungs aus ganz Hamburg sein. Oder? Sie arbeiten ja in einem Bonbonladen. Genauer: Im Bonscheladen in Ottensen. Jeden Tag verarbeiten sie literweise Sirup und flüssigen Zucker und leckere Aromen. Und dann stehen die beiden tatsächlich da und lachen, in der ganzen Verkaufsstube duftet es nach geschmolzenem Zucker.

Drei Bonbons am Tag reichen

Heute Morgen werden sie Herzbonbons herstellen. Und wie geht es ihren Zähnen? Da grinsen beide. „Sehr gut“, sagt Roger, und man kann wunderbar sehen, dass er recht hat. Er hat sehr schöne Zähne. „Alle, die hier arbeiten, essen sehr wenig Süßes“, sagt er. „Unsere Bonbons sind aber auch nichts, was man einfach wegschlingen sollte. Das sind kleine Schätze. Drei am Tag reichen davon.“

Bonbons herzustellen, ist ganz schön aufwendig. Am Anfang werden einige Kilogramm Zucker und Sirup in einen Kessel geschüttet, der auf einem Herd steht. Zucker und Sirup müssen ganz heiß werden, heißer als Wasser, das kocht. Erst dann schmilzt nämlich der Zucker und bildet zusammen mit dem Sirup eine zähflüssige Masse. Diese sehr heiße Zuckersuppe kommt in einen großen Topf.

Rote Beet macht die Bonbons rot

Diese Masse wird auf einen Tisch gekippt. Und sie würde vom Tisch heruntertropfen, wären da nicht vier Metallstangen, die wie Mauern um eine viereckige Fläche herum liegen. In der verteilt sich dann die Zuckermasse. Hier wird sie auch gefärbt. Um zum Beispiel rote Bonbons zu bekommen, streut Roger ein Pulver in die Zuckermasse, das rot ist und aus getrockneter Roter Bete besteht. Und dann muss das alles mit einem Spachtel richtig gut durchgemischt werden.

Anschließend übernehmen Roger und Torben. Sie machen aus der weißen und aus der roten Bonbonmasse eine Rolle. Das ist gar nicht so leicht. Denn das rote Herz muss ja genau in die weiße Hülle passen. Da muss ganz schön viel gedrückt und geknetet werden!

Isst man die Bonbons ganz frisch, sind sie noch warm

Irgendwann ergibt alles zusammen dann eine ganz dicke Wurst. Und die rollt Roger vor und zurück, vor und zurück. Dadurch bekommt die dicke Bonbonwurst einen Rattenschwanz. Und diesen Rattenschwanz hackt Torben Stück für Stück mit einem großen Messer ab. Tack-tack-tack geht das. Und plötzlich liegen 20 lange Zuckerstangen vor ihm.

Diese Zuckerstangen bekommt Merle. Merle hat auch ein großes Messer in der Hand. Damit schneidet sie die Zuckerstangen klein. Und jetzt sieht man, dass es das Muster, das man am Ende der dicken Bonbonwurst gesehen hat, ganz klein gepresst gibt. Ein Mini-Herz, umgeben von weißer Zuckermasse (die hat Vanille-Geschmack) und einem roten Bonbonmantel. Der erste Bonbon ist noch warm, als ich ihn in den Mund stecke. Hmmmm…

Info:

Mehrmals täglich könne Besucher sich ansehen, wie Bonsche, Fudge, gebrannte Mandeln und Nüsse hergestellt werden.

Dienstags bis Freitags um 16.15 Uhr sowie am Sonnabend um 14.30 Uhr findet die Schauproduktion statt. Die Vorführungen dauern etwa 1 Stunde. Zuschauer sind herzlich willkommen, der Besuch ist kostenlos. (Bei sehr feuchter oder heißer Witterung kann leider nicht produziert werden).

Besuchergruppen wie Kindergartengruppen, Schulklassen oder eine Geburtstagsgesellschaft sollten vorab einen Termin vereinbaren.

Bonscheladen: Friedensallee 12, 22765 Hamburg, Tel.: +49(40)41547567

Mail: info@bonscheladen.de

Der Bonscheladen im Internet