Schwungvoll rubbelt Celine mit dem Taschentuch über das altertümliche Waschbrett, verteilt Kernseife darauf und spült es schließlich im Blechbottich aus ...

Danach hängt die Fünfjährige das Wäschestück zufrieden auf die Leine. Nicht nur bei dieser "Zeitreise in Großmutters Alltag" können die Kinder Hand anlegen. "Sie dürfen und sie sollen das auch", sagt Margot Reinig, Diplompädagogin und Leiterin des Kl!CK Kindermuseums Hamburg in Osdorf. Das Credo ihres Hauses: "Der Wissbegierde freien Lauf lassen, Dingen selbst auf den Grund gehen, ausprobieren und forschen, bis es eben klick macht in den Köpfen", sagt Reinig, die selbst drei erwachsene Kinder hat und auch schon Großmutter ist.

Der kleine Severin sitzt am Tisch der Körpergeräusche, drückt nacheinander auf alle Holztasten und soll die Geräusche erkennen: Der Zehnjährige lacht, als sich jemand lautstark übergibt. Glücklicherweise war es nur ein Tastendruck. Gleich danach experimentiert er mit einer Klangschale, die mit Wasser gefüllt ist. Befeuchtet man sich die Hände und reibt über die Schale, fängt das Wasser an zu vibrieren. Severin ist fasziniert. "Man kann die Schallwellen sehen, hören und fühlen", erklärt die Museumsleiterin. "Hier können die Kinder mit allen Sinnen lernen."

Und vor allem haben die kleinen Museumsbesucher Platz - 1500 Quadratmeter innen, 1300 Quadratmeter draußen. Alle Bereiche haben knallig bunte Wände, die regelmäßig neu getüncht werden müssen, denn wo Kinder sind, nutzen sich Dinge schnell ab. Dafür bauen sie sie im Freigelände wieder auf. Steine und Dachziegel liegen für die kleinen Handwerker bereit, in einem Bauwagen gibt es Maurerkellen und Schutzhandschuhe. Tobias findet zwar keinen echten Mörtel - schließlich sollen hier keine Bauten für die Ewigkeit entstehen - "aber ich glaube, das ist Matsche", sagt er, langt mit der Kelle in einen Eimer und spachtelt die braune Soße in die Fugen. Sogar Dachstühle gibt es in mehreren Größen. Die grobe Arbeit am Bau begeistere übrigens auch Mädchen, versichert die Museumsleiterin: "Die machen das sehr gern."

50 000 Besucher kommen jedes Jahr ins Kindermuseum, das nach Angaben von Reinig ohne staatliche Zuwendung auskommen muss. Die wenigsten Besucher sind übrigens älter als zwölf. "Mit der Pubertät ist alles zu spät", sagt Margot Reinig und lacht. Dann macht es auf einer anderen Ebene klick!

Kinder

Kultur für Kinder: KL!CK Kindermuseum, Achtern Born 127, 22549 Hamburg

Tel.: 040/41 09 97 77

www.kindermuseum-hamburg.de

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr (Gruppen bitte anmelden) So 11-18 Uhr, Sa nur für Kindergeburtstage

Eintritt: 4 Euro, Kinder unter 3 Jahre 3 Euro, 3,50 Euro pro Person bei angemeldeten Gruppen (mindestens 10 Personen), 12 Euro Familienkarte.

ÖPNV: S 1, Haltestelle Klein Flottbek, dort Buslinie 21, Haltestelle Achtern Born, Kindermuseum; S 3/S 21, Haltestelle Elbgaustraße, dann Buslinie 21 (Richtung Klein Flottbek), Haltestelle Achtern Born, Kindermuseum; Buslinien 3, 37, Haltestelle Achtern Born.

Altonaer Museum, Museumstraße 23, 22765 Hamburg

Für Kinder und Jugendliche gibt es dieinteraktive Abteilung Kinderolymp.

Öffnungszeiten: Di-So 10-17 Uhr,

Eintritt frei für Kinder bis 17 Jahre.

Infos: www.altonaermuseum.de

Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, 20099 Hamburg

Der Designspielplatz wird nach seinem Sponsor "Hubertus-Wald-Kinderreich" genannt.

Öffnungszeiten: Sa und So sowie in den Hamburger Schulferien von 11 bis 18 Uhr, für angemeldete Gruppen (gegen Gebühr) Di-Fr 11 bis 18 Uhr, in den Hamburger Schulferien Di-Fr 9 bis 11 Uhr.

Eintritt frei für Kinder bis 17 Jahre

Informationen und Anmeldung Telefon 040/42 81 34 26 49, Informationen unter www.gartenderdinge.de im Internet.

Kunsthalle, Glockengießerwall, 20095 Hamburg

Ein außergewöhnliches Angebot für Familien ist das Hamburger Kinderzimmer. Der isländisch-dänische Künstler Olafur Eliasson hat ein interaktives Kunstwerk in Form eines Stecksystems entwickelt, das nach Lust und Laune variiert werden kann.

Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Do bis 21 Uhr geöffnet.

Eintritt für Kinder bis 17 Jahre frei.

Infos: www.hamburger-kunsthalle.de

Geeignet für Kinder, Eltern und Bob, den Baumeister