Seit mehr als 100 Jahren existiert die Gustaf Adolfskyrkan an den Landungsbrücken: anfangs vor allem für schwedische Seeleute, inzwischen für schwedische Familien. Im Kirchensaal finden bis zu 300 Menschen Platz.

Die U-Bahn rattert über das stählerne Viadukt, auf der Elbe nähert sich den St. Pauli-Landungsbrücken eine Fähre. Dort, wo die Ditmar-Koel-Straße in das Johannisbollwerk mündet, steht die Gustaf-Adolfs-Kirche. Das Backsteingebäude fällt kaum. Lediglich die große schwedische Nationalflagge lässt Spaziergänger aufmerken.

Die Gustaf Adolfskyrkan, wie sie richtig heißt, gehört zur evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche und beherbergt eine von vier schwedischen Kirchengemeinden in Deutschland. Ihren Ursprung hat die Kirche in der Seefahrt. 1883 nahm der Seemannspastor L. A. Olsson seine Arbeit auf und betreute in Hamburg und Umgebung lebende Schweden. Schwedische Seeleute, deren Schiffe den Hamburger Hafen anliefen, waren ebenfalls willkommen.

Im Kirchensaal ist Platz für bis zu 300 Menschen

Anfangs wurden die Gottesdienste in der Großen Hafenstraße abgehalten. 1903 kaufte die Evangeliska Fosterlandsstiftelsen ein Grundstück in der Ditmar-Koel-Straße. Das mehrstöckige Backsteingebäude, das nach Plänen des norwegische Architekten Th. Yderstadt errichtet wurde, hat einen Kirchensaal, der bis zu 300 Gläubigeen Platz bietet. Zudem gibt es sechs Wohnungen und mehrere Büroräume.

1907 wurde die Kirche geweiht. Seitdem trägt sie den Namen des schwedischen Königs Gustav II. Adolf. Im Inneren der Kirche steht eine Büste von Gustav II. Adolf. Malereien aus jener Zeit wurden später teilweise übermalt. Im jahr 2007 wurde ein Christusbild aus den Gründungstagen restauriert.

Da die Zahl schwedischer Seeleute in 1990er Jahren deutlich zurückging, aber mehr Schweden denn je in Hamburg leben, wandelte sich auch der Zweck der Kirche hin zu einer Gemeindekirche. Das silberne Taufbecken gilt als eines der ältesten Ausstattungsstücke. Die Orgel wurde 1985 erneuert.

Die Kirche erreicht man gut über die U-Bahn-Haltestelle St. Pauli-Landungsbrücken. Der Besuch der Kirche lässt sich mit einem Ausflug ins Portugiesenviertel verbinden, das quasi im Rücken der Kirch liegt

Weitere Informationen: Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonnabend 14-17 Uhr, Sonntags zum Gottesdienst um 11 Uhr; Anreise: Mit der S1, der S2, der S3 oder U3 an der Haltestelle Landungsbrücken aussteigen und in drei Minuten in Richtung Portugiesenviertel gehen. www.hamburg.de/sehenswuerdigkeiten/3422566/schwedische-gustaf-adolfs-kirche (in deutscher Sprache), www.svenskakyrkan.se/hamburg (in schwedischer Sprache)