Schon der Weg von der Autobahnausfahrt Owschlag durch die Hüttener Berge wirkt entschleunigend. Die Landschaft ist leicht gewellt und saftig grün. Ein kleiner Weg führt bei Alt Duvenstedt zum Seehotel Töpferhaus, einem schönen Landhaus, direkt am romantischen Bistensee gelegen.

Schon der Weg von der Autobahnausfahrt Owschlag durch die Hüttener Berge wirkt entschleunigend. Die Landschaft ist leicht gewellt und saftig grün. Ein kleiner Weg führt bei Alt Duvenstedt zum Seehotel Töpferhaus, einem schönen Landhaus, direkt am romantischen Bistensee gelegen. Wälder umrahmen das Gewässer, alte Bäume neigen sich von der Liegewiese des Hotels in Richtung Wasser, auf dem Gänse und Enten schwimmen. Und als wäre das nicht genug der schönen Natur, kreist auch noch ein Seeadler am Himmel.

Fast alle Bereiche des Gebäudes bieten einen Panoramablick auf den Bistensee. Genau das Richtige zum Entspannen, zumal das Haus im Landkreis Rendsburg-Eckernförde nur eine knappe Stunde von Hamburg entfernt liegt. Das Seehotel Töpferhaus heißt so, weil an diesem Platz früher einmal eine Töpferei stand, später dann ein Café – zweimal brannte das ursprünglich reetgedeckte Haus ab, inzwischen ist das Dach jedoch mit Pfannen gedeckt. Seit den 1950er-Jahren wird es als Gästehaus genutzt, zuletzt wurde es mit einem angegliederten Sternerestaurant von der Hamburger Familie Lindtner betrieben.

Das Hotel hat einen neuen Anstrich bekommen

Im Dezember 2013 haben Peter Gross und Arend Hesse das Hotel übernommen. Und ihm gleich einen neuen Anstrich verliehen. Beige, Grau und Weiß sind die dominierenden Farben, hell und freundlich wirkt das Interieur. Die Tische im Restaurant sind aus bunten Bootsplanken gezimmert, das wirkt unkonventionell zwischen den alten Stichen und Ölbildern, die die Wände schmücken. Aber genauso unkonventionell sind die neuen Besitzer, die aus Brasilien in den Norden Deutschlands gekommen sind und sich hier einen kleinen Lebenstraum erfüllen. „Als wir diese perfekte Lage des Hotels gesehen haben, wussten wir, dass dies genau das Richtige für uns ist“, sagt Peter Gross, der mit seiner Frau und zwei Kindern hierhergezogen ist.

Seine Zwillingsmädchen probieren gerade mit zehn weiteren Kindern verschiedene Speisen in der gut ausgestatteten Küche des Seehotels aus – bei einem Kinderkochkurs, den Chefkoch Jan-Ole Didwischus anleitet. Früher gab es im Haus kaum ein Angebot für Kinder und Jugendliche, inzwischen haben Gross und Hesse einen großen Spieleraum eingerichtet. Dort können sie Billard und Dart spielen, kickern und fernsehen. Am Wochenende gibt es Kinderbetreuung für Kinder ab drei Jahren. „Wir freuen uns, wenn auch Familien kommen. Dabei sollen sich Eltern wie die Kinder richtig entspannen“, sagt Hesse. Für die Erwachsenen gibt es einen kleinen, aber hübschen Saunabereich, der im Sommer noch eine Außensauna hinzubekommen soll. Yoga-Workshops am See soll es genauso geben wie organisierte Golf-Touren. Jedes Wochenende gibt es ein Motto-Menü (zum Beispiel Champagner-Dinner, Frühjahrsmenü, Landhausessen) als Tisch-, Bett- & See-Special mit einer Übernachtung inklusive.

Das Haus soll in die Region geöffnet werden

Zuvor hatte das Haus mit seiner Sterneküche eher wohlsituierte Gourmetfans angelockt. „Jetzt können sich auch die Menschen aus der Umgebung ein Essen bei uns leisten“, sagt Hesse lächelnd. Sein Ziel ist es, das Haus mehr in die Region zu öffnen. Örtliche Unternehmen können in den Tagungsräumen Seminare abhalten, Hochzeitsgäste rauschende Feste feiern.

Jan-Ole Didwischus hat unter Sternekoch Oliver Pfahler vier Jahre lang als Sous-Chef gearbeitet und bietet nun eine gehobene Landhausküche an – mit Produkten aus der Region. Die Lammhüfte oder die Ochsenbacke kommen vom Bauern um die Ecke, aber vieles macht das Team auch selber, wie das köstliche Zwiebelbierbrot oder die wunderbaren Marmeladen zum Frühstück. „Wir bieten eine qualitativ hochwertige, ehrliche Küche an. Es müssen ja nicht immer Trüffel und Austern sein“, sagt Didwischus. Den richtigen Wein zum Mahl sucht dann Restaurantchefin Jolante Winkler aus – sehr kompetent und außergewöhnlich engagiert. „Ich mag den Austausch mit den Gästen“, sagt die 27-Jährige gut gelaunt. Das merkt man.

Insgesamt 46 Zimmer gibt es, 20 im Haupthaus und die anderen im gemütlichen „Landhaus“ nebenan. Etwa die Hälfte haben Seeblick, die Größeren zudem ein Ankleidezimmer, die drei Juniorsuiten eine Terrasse. Ein Highlight für Raucher ist sicher der Loungebereich mit schweren Ledermöbeln und schönen Bildbänden. Auf Wunsch werden ein Brandy oder Rum, Zigarre oder Zigarillo gereicht. Ein schöner Ausklang für den Abend.

Wenn es für das Schwimmen im See zu kalt ist, kann man stattdessen die zehn Kilometer auf gut befestigten Wegen rundherum laufen. Für Golfer und Reiter ist die Umgebung traumhaft. Vier Golfclubs bieten den Töpferhaus-Gästen ermäßigte Green Fees. Besonders zu empfehlen ist der Golf-Club An der Schlei mit schönen Aussichten. Für Pferdefans ist das Hotel eine Kooperation mit dem Reiterhof Koll eingegangen. Neben Kinderreiten auf den 14 Ponys bietet Kerstin Koll Ausritte mit ihren Holsteiner Pferden auf Reitwegen rund um den See, durch die Wälder und Wiesen an. Wer es lieber ruhig mag, kann sich zum Angeln beim nahe gelegenen Campingplatz der Familie Jarck anmelden. Mehr Entschleunigung geht nicht.

Weitere Informationen:

Anschrift: Seehotel Töpferhaus, Am See 1, 24791 Alt Duvenstedt , Tel. 04338/99710, www.toepferhaus.com

Preise: Doppelzimmer mit Frühstück ab 118 Euro. Special sonntags: ab 55 Euro p.P. im Doppelzimmer inklusive Sonntagsdinner und Frühstück.

Buch zur Serie: Jeder Band ist für 12,95 Euro im Handel sowie im Internet auf www.abendblatt.de/shop erhältlich.