Wer kennt das nicht: Sie sehen aus, als ob Sie direkt aus einem sibirischen Schneesturm kommen, dabei herrscht draußen seit Tagen niederschlagsfreies Bilderbuchwetter. Des Rätsels Lösung? Sie haben Schmalzgebäck gegessen.

Es ist schlichtweg unmöglich, diese Weihnachtsmarkt-Schweinerei zu sich zu nehmen, ohne sich dabei vollständig zuzusauen. Die kleinen Biester sind derartig lecker, wenn sie direkt aus der Fritteuse kommen, dass der Konsument die Tüte unmöglich in der Tasche zwischenlagern kann, bis ein Tisch gefunden oder gar die Heimreise erfolgt ist. So windet sich der Puderzucker im Schlendern unweigerlich auf die Jacke.

Nun endet am 6. Januar in Hamburg leider auch der letzte Weihnachtsmarkt und aus irgendeinem Grund ist noch keiner der Filialbäcker mit seinen Streuselschnecken und Mandelhörnchen darauf gekommen, Schmalzgebäck ins Standardsortiment aufzunehmen. Vielleicht liegt es daran, dass dieses frisch zubereitet werden müsste, und das ist ja nun wirklich das Letzte, wofür hinter einem Bäckertresen heutzutage noch Platz ist.

Dabei deckt bereits ein Kilo Schmalzgebäck den Tagesbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen an Eiweiß! Die Zutaten der Fettkröppel, wie sie im Südniedersächsischen auch genannt werden, sind jedoch nicht ausschließlich gesundheitsfördernd und könnten bei übermäßigem Genuss zu einer leichten Verformung beitragen. Gehen Sie offensiv damit um!

Den Hinweis auf ihr neues Doppelkinn kontern Sie geschickt mit dem Hinweis, dieses zeuge von Wohlstand und sexueller Potenz! Bis zum Frühjahrsdom ist sowieso wieder jede Kalorie verbrannt. Ein kleiner Nachteil: Ich habe zu Hause jetzt einen neuen Spitznamen verpasst bekommen: Mumpen. Halb Mensch, halb Klumpen.