Sechs von zehn Deutschen stecken ihr Geld gerne noch in Schweine mit Schlitz

Wir wollen alle Tage sparen und brauchen alle Tage mehr. Wer hat das gesagt? A) Angelika K., Krankenschwester aus Hamburg, beim Einkaufen im Supermarkt? B) Carl-Edgar J., Vorstandsvorsitzender des HSV, beim Loswerden und Beschaffen von Personal, das einem den letzten Kick bietet? C) Wolfgang Sch., Bundesminister der Finanzen, der den Griechen gute Noten gibt in Form von Banknoten?

Alles falsch. Die verdichtete Lebensweisheit stammt von Johann Wolfgang von G.

Geld regiert die Welt, aber es sind vor allem die Nullen – die vor dem Komma. Sie machen aus läppischen Millionen locker Milliarden. Und dabei geht es in der Regel um Schulden und Ausgaben und Verschwendung. Nicht ums Sparen. Bei Lichte besehen, gibt es eine Inflation von Scheinwerfern. Sparen gilt zwar als aus der Mode gekommen, ist aber dennoch beliebt: Sechs von zehn Haushalten hierzulande besitzen jene Schweine mit Schlitz, bei denen der Ausgang verschlossen ist oder Porzellan zerschlagen werden muss, um an den Inhalt gelangen. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts. Wer dieser Art des Geldsammelns nicht traut, kann sich selbstverständlich auch ein Sparschwein ohne Schlitz zulegen. Jeder dritte Deutsche hortet sogar größere Summen Bargeld zu Hause. Wenn die Zinsen so niedrig sind wie jetzt, ist das Sparferkel ein gefräßiges Nutztier.

Die Studie hat die Bank of Scotland in Auftrag gegeben. Ausgerechnet Schotten, die gern den Teufel an die Wand malen, um Tapete zu sparen.

Diejenigen, die es zu richtig viel Geld gebracht haben, verraten auch ihr Sparrezept. Henry Fords Bedienungsanleitung lautet zum Beispiel: Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt. Einige Millionäre haben daraus ein Steuersparmodell gemacht. Und manchmal kommt mit denen sogar eine CD heraus. In Finanzämtern ist sie der Hit. Fazit: Wer nicht erwischt wird, hat Schwein gehabt.