Bauer sucht Frau? Von wegen: Menschen, die auf dem Land leben, gehen seltener fremd

Den Plakaten zur heute beginnenden Staffel von "Bauer sucht Frau" kann man derzeit nur schwer aus dem Weg gehen, sie hängen einfach überall. Eine Freundin schickte daraufhin neulich eine Mail in die Runde: Man sollte, könne man den Teilen schon nicht ausweichen, wenigstens die Schnauze halten und in Begleitung des Mannes auf gar keinen Fall den folgenden Satz sagen: "Ach warum, kann man doch mal reinschalten. Sind ja doch irgendwie proper, die Jungs." Der Rest des Tages könnte sich daraufhin recht frostig gestalten.

Man muss auch in diesem Fall wieder feststellen, dass zwei Weisheiten wohl nie ihre Gültigkeit verlieren: "Erst denken, dann sprechen." Und: "Wer (Studien) lesen kann, ist klar im Vorteil." Denn hätte die Freundin gewusst, welche Studie jüngst von der Onlinebörse Elitepartner veröffentlicht wurde, hätte sie vielleicht doch lieber geschwiegen: Paare in der Stadt betrügen sich öfter als auf dem Land, so heißt es dort, fast jede Dritte sei hier schon einmal fremdgegangen.

Ja, und mit wem?, fragt sich jetzt der besorgte Partner, der mit seiner Liebsten gerade die neue Eigentumswohnung in der HafenCity bezogen hat. Also, sicherlich nicht mit einem dauererkälteten Bürobewohner, der Pilze nur aus der Dose kennt, das Holz gehackt im Baumarkt kauft und ungefragt jeden Morgen über die Preise des öffentlichen Nahverkehrs referiert.

Da sehnt sich die Stadtfrau von Welt doch längst woanders hin. In die Weiten der Nordheide zum Beispiel, wo man jetzt im Herbst stundenlang Maronen sammeln kann, während der Mann zu Hause den Stall aufräumt und ungefragt das "Landlust"-Abo um ein weiteres Jahr verlängert. Oder auf den guten alten Hektarball, die wohl ehrlichste Kennenlernbörse der Welt. Hektarbälle sind Tanzveranstaltungen, bei denen sich die jungen Männer Zettel mit der Größe ihrer Bauernhöfe auf den Rücken stecken. Die sind laut Studie übrigens auch treuer als ihre Geschlechtsgenossen in der Stadt. Von wegen treulose Tomaten.