Altona

Abtauchen in der Karibik

| Lesedauer: 3 Minuten
Birgit Reuther
Im Roatan gibt es bunte Cocktails an der Strandbar.

Im Roatan gibt es bunte Cocktails an der Strandbar.

Foto: Klaus Bodig

Das Restaurant Roatan lockt mit feiner kreolischer Küche – und beschert seinen Besuchern ein Unterwasserwelt-Erlebnis.

Altona-Altstadt. „Ich wollt, ich wär unten im Meer / Ja, im Garten eines Kraken möcht ich sein“, sang Kermit, der Frosch einst in der „Sesamstraße“ und coverte damit den Beatles-Klassiker „Octopus’s Garden“ aus dem Jahr 1969. Wer diesen Song wiederum als gastronomisches Abenteuer erleben möchte, dem sei das karibisch-kreolische Restaurant Roatan am – Achtung – Fisch(!)markt empfohlen.

Vor der Tür mag die Elbe dahinfließen. Doch der Strom erscheint trist und grau im Vergleich zu dem Aquarium-Ambiente des Lokals. Die blau gestrichenen Wände zieren gemalte Papageien- und Diskusfische. Zudem werfen Farbstrahler grüne bis violette Tupfer, als schillere da ein Korallenriff im Meer. Muschellampen, Netze und gebastelte Zierfische sowie Tischdecken im Lagunen-Look komplettieren den Eindruck, in einer Unterwasserwelt bei den Inseln irgendwo am Golf von Mexiko abzutauchen. Dass mit einigen Porzellanküken offenbar die Osterdeko vergessen wurde, verwundert angesichts der optischen Fülle kaum mehr.

Spektakulär angerichtetes Essen und mit Obst garnierte Cocktails

Apropos Fülle: Der Gast ist nicht nur in Sachen Ozean-Optik auf Entdeckungsreise im Roatan. Auch die Karte (in Aufmachung einer Piratenschatzkiste) bietet reichlich Auswahl für Erkundungen – angefangen bei den Cocktails, die an einer hell leuchtenden Strandbar gefertigt werden. „Fehlt nur noch, dass die Sand ausstreuen“, merkt eine aus unserer Runde an. Aber für prototypisches Ur­laubsflair sorgt bereits die Musik (der unvermeidbare Sommerhit „Despacito“ läuft gefühlt ein Dutzend Mal am Abend). Laune machen dann auch die mit Obst garnierten Drinks, die illustre Namen wie „Rasta Mango Man“ tragen. Der Mix auf Rumbasis macht dem Versprechen „erfrischend fruchtig“ alle Ehre (7,50 Euro, Happy Hour So–Do 17.30–19.30 Uhr: 6 Euro). Nach einigen Schlucken fühlen wir uns bereits ganz tropisch, sodass die Ahs und Ohs bei Ankunft des mitunter doch recht spektakulär angerichteten Essens noch ein wenig lauter ausfallen.

Schon der gemischte Vorspeisenteller mit Hühnchenspieß in Mango-Chutney, Baby-Scampis in Limettensauce, gefüllten Mais­taschen, Stockfisch- und Yuccabällchen sowie Bananenchips und Bohnenmus ist wunderbar bunt drapiert und verführt dank verschiedener Gewürzkombinationen (1 Person 12 Euro, 2 Pers. 20 Euro, 4 Pers. 34 Euro).

Es gibt auch vegetarische Kreationen

Visuelles Highlight ist jedoch eines der Hauptgerichte – das Chicken Ananas Stew (16,50 Euro). Ein mit exotischem Gemüse gekochtes Hähnchenbrustfilet wird da in einer halben frischen Ananas serviert. Und: Schmecken tut’s auch richtig gut. Etwas weniger Schauwerte, stattdessen sehr feinen, mild-würzigen Geschmack besitzt das Bay Special Island Stew (17,50 Euro). Garnelen, Taschenkrebse, Venusmuscheln und gedämpfter Fisch tummeln sich da in einer Koriander-Kokosnuss-Creme an Reis, verfeinert unter anderem mit Kochbanane. Das Knacken der Krebsschalen erfordert zwar einiges an Geschick, aber entsprechendes Gerät wird gereicht.

Auch wenn Hühnchengerichte überwiegen, hält das Roatan auch vegetarische Kreationen und solche mit Steak bereit. Die Nachspeisen klingen ebenfalls verlockend, etwa das Kürbis-Mango-Flan (6,50 Euro). Aber für einen solch süßen Nachschlag sind wir schlichtweg zu satt.

Zufrieden ziehen wir mit Kermit das Fazit: „All meine Freunde lüd ich ein / Zu Gast im Garten meines Kraken zu sein.“

Caribbean Restaurant Roatan St. Pauli Fischmarkt 4 (Bus 111, 112), T. 30 63 99 57


www.caribbeanrestaurantroatan.de