Hamburg. Reiberdatschi, Grombirakiachla, Reibekuchen – ja, wie heißen sie denn nun? Je nach Region gehen die Meinungen da sehr auseinander.

Ich koche wahnsinnig gerne, bin stets auf der Suche nach guten Rezepten und probiere immer wieder Neues aus. Aber es gibt einige Gerichte, die ich lieber anderen überlasse. Die schmecken einfach so gut, da hätte es gar keinen Zweck, sich selber daran zu probieren. So wird Pizza bei uns zu Hause grundsätzlich von meinem Mann gebacken – und die weltbesten Kartoffelpuffer gibt es bei meiner Mutter.

Das Rezept existiert schon lange in der Familie, ganz simpel mit nur fünf Zutaten. Schon beim Gedanken an die duftenden Kartoffeltaler, kross und goldbraun gebraten, fühle ich mich in meine Kindheit versetzt. Ich weiß noch genau, wie ich mich jedes Mal gefreut habe, wenn nach der Schule ein großer Berg Kartoffelpuffer auf uns Kinder wartete. Und was gab es dazu? Ganz klassisch Apfelkompott oder Apfelmus. Für mich noch immer die beste Kombi.

Erstaunlich vielseitig

Aber die knusprigen Puffer sind erstaunlich vielseitig. Auch herzhaft mit Räucherlachs und Meerrettich serviert oder auch mit Camembert und Preiselbeeren ergeben sie eine leckere Vorspeise. Zu Fleischgerichten wie Geschnetzeltem sind sie eine tolle Beilage.

Wussten Sie, dass jetzt die perfekte Zeit für Kartoffelpuffer ist? Denn je länger die Knollen reifen, umso mehr Stärke bilden sie aus. Die derzeit erhältlichen Lagerkartoffeln sind besonders stärkereich und sorgen so für die nötige Bindung. Mein Tipp: Wenn Sie schon dabei sind, machen Sie gleich ein paar mehr.

Fertig gebackene Puffer lassen sich wunderbar als Vorrat einfrieren

Denn die fertig gebackenen Puffer lassen sich wunderbar als Vorrat einfrieren. Also theoretisch, bei uns kam das äußerst selten vor. Wenn überhaupt etwas übrig blieb, wanderten sie erst mal in den Kühlschrank – und spätestens am nächsten Tag war nichts mehr zum Einfrieren da.

Wissen Sie was? Ich habe gerade meine Mutter angerufen und sie nach unserem Familienrezept gefragt. Heute werde ich es tatsächlich wagen und für meine Kinder einen genauso großen Berg Puffer braten. Wäre doch schade, wenn ihnen diese schöne Erinnerung verwehrt bliebe. Probieren Sie doch auch mal!

Kartoffeln

  • ... enthalten wenig Kalorien
    Dickmacher sind Kartoffeln nur, wenn sie mit viel Fett zu Chips oder Pommes verarbeitet werden. Die Knolle an sich besteht zu rund 80 Prozent aus Wasser und liefert nur 69 Kilokalorien pro 100 Gramm.
  • … liefern reichlich Vitamin C
    Man nennt sie auch die „Zitrone des Nordens”. Denn mit bis zu 17 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm übertrifft sie sogar Äpfel. Beim Kochen geschälter Kartoffeln geht allerdings ein großer Teil davon verloren. Um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten, sollten sie mit Schale im Ofen gegart oder roh gebraten werden.
  • … machen besonders lange satt
    Grund dafür sind komplexe Kohlenhydrate, die der Körper nur langsam verwerten kann. Das hält den Blutzuckerspiegel konstant und sorgt für eine lang anhaltende Sättigung.

Guter Umgang mit ollen Knollen

Jeder kennt sie, jeder isst sie – im Durchschnitt sogar zweimal in der Woche. Aber wie lagert man sie am besten, und warum muss man grüne Stellen eigentlich wegschneiden?

  • Vorsicht, Solanin
    Zum Schutz vor Fressfeinden enthalten Kartoffeln das bitter schmeckende Toxin Solanin. Da größere Mengen zu Übelkeit und Erbrechen führen können, sollten die Knollen nur gut gegart verzehrt werden. Denn beim Kochen wird das Solanin in Teilen ausgeschwemmt. Übrigens: Werden Kartoffeln zu warm oder hell gelagert, bekommen sie grüne Stellen und beginnen zu keimen. Dort bildet sich besonders viel Solanin, diese Stellen müssen gründlich weggeschnitten werden.
  • Die richtige Lagerung
    Kartoffeln lieben es dunkel, trocken, luftig und kühl, wie im Keller oder einer kühlen Speisekammer. Die ideale Temperatur liegt zwischen 8 und 10 Grad. Keinesfalls gehören Kartoffeln in den Kühlschrank. Bei unter 4 Grad wird die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt, die Kartoffeln schmecken dann unangenehm süß.
  • Mehlig oder festkochend?
    Im Handel wird unterschieden zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehlig kochenden Kartoffeln. Diese Einteilung hängt mit dem Stärkegehalt zusammen: Je mehr Stärke eine Kartoffel enthält, umso lockerer, also mehliger, ist sie nach dem Kochen. Während Püree, Knödel oder Kroketten am besten mit mehligen Kartoffeln gelingen, eignen sich festkochende Sorten vor allem für Bratkartoffeln, Pommes oder klassische Salzkartoffeln.
  • Augen auf beim Einkauf
    Kaufen Sie Kartoffeln am besten lose oder in einer Papiertüte. Aus Plastiktüten sollten die Knollen herausgenommen werden, da sie darin anfangen zu schwitzen und schnell faulen. Auch die oft verwendeten Netze sind nicht optimal, da die Kartoffeln durch den Lichteinfall schnell keimen und grün werden

Apfelkompott

Für 4 Portionen

  • 800 g Äpfel
  • 1 EL Zitronensaft
  • 2 EL Zucker nach Belieben
  • 1 Zimtstange

1. Äpfel schälen, vierteln, entkernen und grob in Stücke schneiden. Mit Zitronensaft, Zucker und evtl. Zimtstange in einen Topf geben, verrühren und aufkochen lassen. 15-20 Minuten köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Kompott abkühlen lassen.

Zubereitung: ca. 25 Minuten + Abkühlzeit. Pro Portion: ca. 140 kcal, 1 g E, 1 g F, 31 g KH

Kartoffelpuffer

Für 4 Portionen (à ca. 4 Stück)

  • 1 kg Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
  • 1 Zwiebel 1 Ei (Größe M)
  • 1 TL Salz
  • 8 EL Butterschmalz

1. Kartoffeln waschen und schälen. Zwiebel ebenfalls schälen. Beides getrennt fein raspeln. Kartoffelmasse gut ausdrücken, Flüssigkeit dabei auffangen. Kartoffelwasser ca. 5 Minuten stehen lassen. Flüssigkeit abgießen und das abgesetzte Kartoffelmehl zu den Kartoffeln geben. Zwiebel und Ei zufügen und mit Salz würzen. Alles gut vermengen.

2. Butterschmalz portionsweise in einer Pfanne erhitzen. Teig in Klecksen ins heiße Fett geben, zu Kreisen (ca. 8 cm Durchmesser) ausstreichen. Von beiden Seiten knusprig ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm stellen. Restliches Butterschmalz und Kartoffelmasse ebenso verarbeiten. Dazu schmeckt Apfelkompott.

Zubereitung: ca. 35 Minuten Pro Portion: ca. 340 kcal, 8 g E, 17 g F, 39 g KH.