Ausstellung. Die Ausstellung „Das Wasser der Elbe“ zeigt Kunstwerke von Knud Plambeck und Thomas Kunadt

    Das rote Licht des Abends spiegelt sich auf den Wellen der Elbe. Wie ein Feuer in der Dunkelheit hebt es sich von der graublauen Wasseroberfläche ab. Die kleinen Wellen werfen schwarze Schatten gegen den glühenden Schein der untergehenden Sonne. Das Bild wirkt anziehend, beinahe hypnotisierend. Es ist beruhigend und erscheint gleichzeitig emotional, aufwühlend. Es ist die Aufnahme eines Moments, eines winzigen Augenblicks, der auf der Fotografie festgehalten wird. Eine Sekunde später, und der Moment wäre schon ein anderer.

    Die Ausstellung „Das Wasser der Elbe“ mit Bildern von Thomas Kunadt und Skulpturen von Knud Plambeck macht noch bis zum 6. Oktober in der Galerie Elbchaussee ihre Liebe zum Wasser erlebbar. Für sie bedeuten das Meer und der Fluss Freiheit, aber auch eine Grenze, die zwei Welten trennt; das Oben und das Unten.

    Auf den Fotografien zeigt sich das Wasser der Elbe: mal aufgeregt, mal ruhig. Auf einem Bild wirkt sie hart und unnahbar wie grauer Granit. Auf einem anderen erscheint sie wie flüssiges Gold im Sonnenlicht. Die Skulpturen sind aus Bronze gegossen. In den verschiedensten Formen und Größen stellen sie Boote dar: einige fantasievoll, andere so realistisch, dass man glauben könnte, die kleine Schiffsschraube würde jeden Moment anfangen sich zu drehen. Wracks stehen neben stolzen Passagierschiffen. Die Boote sind für den Künstler ein „Dazwischen“: Sie sind zwischen Luft und Wasser, zwischen dem Oben und dem Unten. Und werden so lebendig. Sie können überall sein. Und werden so zu einem Ort der Freiheit.

    Zwei Figuren stehen auf einem kleinen Boot. Sie halten sich an den Händen. Das Boot wirkt zu klein und beinahe zu schwach, um sie zu tragen. Und doch scheint es über dem Podest zu schweben. Das Material mutet ziemlich alt an, die Oberfläche ist unruhig; die Bronze bereits oxidiert. Trotzdem geht von der Skulptur eine Stärke aus: Sie vermittelt ein Gefühl der Hoffnung, des Zusammenhalts und der Freiheit. Sie weckt in den Betrachtern die Sehnsucht, selbst das Dazwischen im Moment zu erleben.

    „Das Wasser der Elbe“ bis 6.10., Do+Fr 16.00–20.00, Sa 14.00–18.00, Galerie Elbchaussee (Bus 36, 111), Klopstockstraße 29; T. 0171 34 72 536