Beinahe hätte sich Youssou N’Dour in die Reihe der singenden Staatschefs einreihen können, die nach wie vor von Walter Scheel angeführt wird. Aber dann wurde der senegalesische Sänger doch nicht zu den Präsidentschaftswahlen 2012 zugelassen, weil ihm dazu angeblich einige Unterschriften fehlten.

Vielleicht ist das ein Verlust für das afrikanische Land, für die Musik, der er treu blieb, ist es ein Gewinn. In seinen Songs hat er ohnehin oft das eine mit dem anderen verbunden. In ihnen thematisiert unter anderem Umweltverschmutzung, Frauenrechte, Aids und die Korruption in seiner Heimat.

Der 1959 geborene N’Dour ist nicht nur Musiker und politisch aktiv. Er ist auch ein ausgefuchster Geschäftsmann. Erste musikalische Erfolge konnte er in den 70er-Jahren feiern. Das schaffte er mit einem Crossover von Jazz, Soul und Latin, die man Mbalax nennt. 1994 hatte er einen Hit, als er zusammen mit Neneh Cherry im Duett „Seven Seconds“ sang.

„Flüssiges Gold“, hat Peter Gabriel einmal über die Stimme seines World-Music-Kollegen gesagt. N’Dour war mit ihm ebenso auf Tour wie im Rahmen der „Human Rights Now“-Kampagne mit Sting und Bruce Springsteen.

Auch als Filmstar hat der 58-Jährige schon reüssiert. In „Amazing Grace“ von Regisseur Michael Apted aus dem Jahr 2007, einem Spielfilm über die Antisklavereibewegung in Großbritannien, spielte er den prominenten Aktivisten Olaudah Equiano.

Das Konzert in der Elbphilharmonie ist ausverkauft, es wird aber beim Auftakt der Veranstaltungsreihe „Elbphilharmonie Konzertkino“ auf dem Vorplatz übertragen.

Youssou N’Dour & Le Super Étoile de Dakar Mo 27.8., 20 Uhr, Elbphilharmonie, Platz der Deutschen Einheit 1, Eintritt frei Weitere Übertragungen des „Elbphilharmonie Konzertkinos“, Beginn jeweils 20 Uhr: NDR Elbphilharmonie Orchester, „Star Wars“-Suite und „Die Planeten“ (28.8.), Stefano Bollani, „Napoli Trip“ (29.8.), Gustav Mahler Jugendorchester, Gautier Capuçon, Lorenzo Viotti (Dir.) (30.8.), Swedish Chamber Orchestra mit Heinz Karl Gruber (31.8.), NDR Elbphilharmonie Orchester, „Opening Night“ (1.9.), Orchestre Révolutionnaire et Romantique mit Joyce DiDonato, John Eliot Gardiner (Dir.) (2.9.)