Festival. Stamp, das Festival der Straßenkünste, eröffnet an diesem Wochenende die 20. Auflage der Altonale

    Wenn Straßen, Plätze und Parks in Altona den Künstlern gehören, ist der Stadtteil in positiver Erwartung: Zeit für die Altonale. Kultur ohne Hemmschwellen – dafür steht Hamburgs inzwischen größtes Kultur- und Stadtteilfest bereits seit dem Jahr 1999. Und bevor mehrere Hunderttausend Besucher bis zum 17. Juni die Qual der Wahl unter 200 Veranstaltungen aus Literatur, Film, Kunst, Theater, Musik und Tanz haben, steht bei der 20. Altonale am ersten Juni-Wochenende zunächst Stamp im Mittelpunkt.

    Stamp – das steht für „Street Arts Melting Pot“ – eröffnet als internationales Fest der Straßenkünste schon zum dritten Mal die Altonale. Stamp war 2010 aus der Altonale hervorgegangen, bewegte sich einige Jahre lang jedoch auf (finanziell) etwas wackeligen eigenen Beinen, ehe es den Weg zurück ins Programm fand. Auch diesmal lockt Stamp Hunderte von Künstlern aus etwa 20 Nationen nach Altona. Sie repräsentieren Theater im öffentlichen Raum, Paradenkunst, Urban Art und Musik. An zehn Spielorten in Altona und Ottensen versuchen die Künstler mehr denn je, ihre Performance mit den Räumen und Menschen, die sie umgeben, zu verbinden.

    Das soll sich schon am heutigen Freitag nach der Eröffnung (18 Uhr) mit der niederländisch-spanisch-italienischen Pop-Klezmer-Band L’Chaim auf der Bühne am Platz der Republik zeigen, dem Festivalzentrum. Um 18.45 Uhr (auch Sonnabend 17.30 Uhr) können Besucher hier im halbstündigen Workshop „How to dance“ einen recht einfachen Tanzschritt erlernen, den die Choreografinnen Rica Blunck und Pa­tricia Carolin Mai in Zusammenarbeit mit dem Haus Drei entwickelt haben. Ein Novum: Der Schritt kann bei der Stamp-Parade am Sonntag angewandt werden, auch von spontanen und ungeübten Besuchern. Die Stamp-Parade führt ab 15 Uhr vom Bruno-Tesch-Platz zum Festivalzentrum auf dem Platz der Republik. Die Parade ist diesmal Teil des EU-Projektes „Voices“. Dank dieser gemeinsamen Stimme und Bewegung sollen Künstler, Publikum und Anwohner Sonntag auch die Pluralität in der Gesellschaft ausdrücken. „Stamp führt Menschen zusammen, der Tanz führt Menschen zusammen“, sagt Tom Lanzki, Künstlerischer Leiter.

    An diesem Sonnabend beginnt auch schon die Film-Altonale: Ab 22 Uhr läuft auf dem Kemal-Altun-Platz der Dokumentarfilm „Ein Indianer stirbt im Sitzen“ in Anwesenheit der drei Filmemacher. Das Altonale-Straßenfest bildet wie üblich den finalen Höhepunkt, diesmal vom 15. bis 17. Juni in Altona-Altstadt und in Ottensen. Bühne frei für alle!

    Stamp Fr 1.–So 3.6. Altonale 20 Fr 1.– So 17.6., div. Orte in Altona, Eintritt open air frei; www.stamp-festival.de; www.altonale.de