Konzert + Film. Die Band Goblin spielt im Gruenspan. Ein Film, zu dem sie die Musik geschrieben hat, läuft im Savoy

In den 1970er- und 1980er-Jahren drehte der italienische Regisseur Dario Argento einige Horrorfilme, die bis heute nichts von ihrer Magie verloren haben. Nicht um explizite Blutorgien ging es ihm in Meisterwerken wie „Inferno“ und
„Suspiria“, sondern um tiefsitzende Momente der Ungewissheit und Furcht. Um die Angst vor dem nicht Greifbaren, dem Bösen in unklarer Form. Die Musik zu vielen dieser verstörenden Filme kam damals von der italienischen Progrock-Band Goblin, die nur vermeintliche Sicherheit und drohendes Unheil kongenial in Töne zu kleiden wusste.

Aufgrund verschiedener Animositäten verlief die Band-Geschichte in den vergangenen Jahrzehnten ausgesprochen wechselhaft, teilweise existierte Goblin gar nicht mehr, heute gibt es gleich zwei Bands dieses Namens. In Hamburg ist nun erstmals Claudio Simonetti’s Goblin zu Gast, die Bandversion, die 2015 bereits beim renommierten ­Roadburn Festival im hollän­dischen Tilburg das aus aller Welt angereiste Publikum begeisterte.

Für ihr Hamburg-Debüt hat Goblin die wichtigsten Nummern aus den Filmen „Profondo Rosso“, „Suspiria“, „Tenebre“ und natürlich „Zombi“ („Dawn Of The Dead“) auf die Setlist gesetzt. Hinzu kommen Songs von Alben wie „Roller“ und „Il Fantastico Viaggio Del Bagarozzo Mark“. Klingt gut, kommt aber noch besser: Im Anschluss an den Auftritt wird im Savoy-Kino am Steindamm Dario Argentos „Suspiria“ gezeigt. Der 1977 gedrehte Film erzählt von den unheimlichen Ereignissen in einer Freiburger Ballettschule, in der junge Frauen Opfer einer Mordserie werden, die mit schwarzer Magie in Zusammenhang steht. Als dubioser Psychiater ist in einer Nebenrolle Udo Kier zu sehen.

Wer statt 40 Euro (Konzertkarte) 60 Euro investiert, kann zusätzlich den Psychoschocker im Savoy sehen und wird sogar mit einem Shuttle-Bus nach Konzertende vom Gruenspan ins Kino kutschiert. Dort interviewt Film­­­ex­perte Christian Keßler, der wunderbare Bücher wie „Willkommen in der Hölle“ (über Italo-Western) und „Wurmparade auf dem Zombiehof“ (über Trash­filme) geschrieben hat, Claudio Simonetti.

Claudio Simonetti’s Goblin Do 29.3., 19.00, Gruenspan (U St. Pauli), Große Freiheit 58, Eintritt: 40,- (Konzert) bzw. 60,- (Konzert plus Film plus Bustransfer zum Savoy Kino); Tickets, die ein Treffen mit der Band bein­halten, sind bereits ausverkauft.