Ausstellung. Das Altonaer Museum zeigt bis Juli gut 200 vielfältige Bilder aus aller Welt. Selbermalen ist möglich

Mehr als 200 bunte Kinderzeichnungen strahlen den Besucher von den Wänden des Ausstellungssaals im Erdgeschoss des Altonaer Museums an. Schiefe Häuser, Sonnen, lachende Familien, Pizzen und Eis, all das ist zu sehen. Diese sehr persönlichen Zeichnungen von Kindern aus gut 90 Ländern sind Teil der stetig wachsenden Wanderausstellung, die durch verschiedene Museen in Deutschland tourt. Von diesem Mittwoch bis zum 23. Juli sind die Bilder unter dem Titel „Zuhause in Altona. Kinderzeichnungen aus aller Welt“ im Altonaer Museum zu bestaunen und dort wörtlich zu Hause.

Die Zeichnungen sprechen junge und erwachsene Museumsgänger gleichermaßen an und laden ein, sich mit dem Thema „Zuhausesein“ auseinanderzusetzen. Die Künstlerin hinter dem Projekt ist Kinderbuch-Illustratorin Patricia Thoma. Sie selbst ist viel gereist – etwa durch China, Korea und Japan. Ihre Eindrücke hat sie in Zeichnungen festgehalten, von denen einige die Ausstellung ergänzen. Ihre Reisen inspirierten sie 2014, sich bei ihrer Arbeit mit Willkommensklassen dem Thema „Zuhause“ malerisch zu nähern. Die Erfahrung, den Wohnort zu wechseln und in ein neues Zuhause zu ziehen, kennen Kinder weltweit. Ihre Eindrücke und Geschichten aus ihrem früheren und neuen Zuhause in Deutschland haben sie mithilfe der Illustratorin gestaltet.

Anja Dauschek, Direktorin des Altonaer Museums, sagt, dass Thoma auf diese Weise zu dem brisanten gesellschaftspolitischen Thema „Migration“ eine neue Sichtweise eröffnet. Denn die Ergebnisse überraschen: Auf der Zeichnung der siebenjährigen Jana aus Syrien scheint die Sonne auf ein blondes Mädchen, das auf einer Blumenwiese zwischen zwei Apfelbäumen steht. Mohamad (10 ) aus dem Irak hat einen Panzer und ein Flugzeug gezeichnet, die Sonnenstrahlen erreichen auch auf diesem Werk einen lachenden Jungen. Zabi aus Afghanistan hat eine riesige Ente gemalt. Die habe er als Kind geliebt, schreibt er.

Auf vielen Zeichnungen haben die Kinder die Flagge ihres Herkunftslandes hinterlassen. Das helfe ihnen, ihr Zuhause und das der anderen Kinder zu verorten. Woher einige der jungen Künstler stammen, ist auf einer von Thoma selbst geklebten Weltkarte am Ende des Raumes ersichtlich. Hier hängen selbst gemalte Porträts von Kindern, die die Illustratorin in einem Workshop mit ihnen erarbeitet hat. Klementina grüßt aus Mazedonien, Sophie aus Österreich hat sich in Form zweier Berge selbst porträtiert, Safa aus Libyen stellt sich als Katze dar.

Jeder Besucher kann selbst zum Künstler werden und sein Zuhause malen, denn die Ausstellung soll weiter wachsen. Stifte und Papier liegen bereit. Genug Inspiration liefern die ausgestellten Zeichnungen.

„Zuhause in Altona“ 21.3.-23.7., Mo, Mi-Fr, 10.00-17.00, Sa/So, 10.00-18.00, Altonaer Museum (S Altona), Museumsstr. 23, Eintr. 8,50/erm. 5,-; www.altonaermuseum.de