Vor fünf Jahren fand in Hamburg der erste Kurzfilmtag statt. Kurze Filme am kürzesten Tag des Jahres zeigen, diese Idee ist nicht nur charmant, sondern hat sich auch als zukunftstauglich erwiesen, weshalb es an diesem Donnerstag in die nächste Runde geht.

Nach dem Abriss der vorherigen Abspielstätte Kolbenhof, werden nun zahlreiche unterschiedliche Orte der Stadt zur Leinwand; insgesamt sind 14 Veranstaltungen mit acht Programmen geplant. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Thema „Nachbarschaft“.

So zeigen etwa das Metropolis (19 Uhr) und die Wilhelmsburger Insel-Lichtspiele (19 Uhr) das Special
„Strange Neigh­bourhood“, über das es im Programm-Flyer heißt: „Eine gute Nachbarschaft ist doch wirklich Gold wert! Man ist füreinander da, tauscht sich aus ... Es könnte so schön sein. Doch oft ist es ganz anders ...“ Klingt nach einem interessanten Ansatz, vor allem, wenn man weiß, dass in diesem Zusammenhang Fragen wie „Was würden Wände sagen, wenn sie sprechen könnten?“ und „Was passiert, wenn neun nackte Männer durch ein Wohngebiet marschieren?“ erörtert werden.

Einen „Sack voll dokumentarischer Köstlichkeiten“ verspricht „Zu schön um wahr zu sein – alles echt!“ im Lichtmess (20 Uhr). Hier geht es unter anderem um die Angst vor dem Sprung vom Zehn-Meter-Turm.

Ein besonderer Höhepunkt im Metropolis: das Charlie-Chaplin-Programm mit dem 1914 gedrehten „Kid Auto Races at Venice“, am Klavier begleitet von Marie-Louise Bolte (17 Uhr). Zudem erinnert das Kino an der Kleinen Theaterstraße an das Jahr 1952 und zeigt kurze Wochenschauen und Cartoons (14 Uhr). Auch mal Düsternis herrscht hier („Shocking Shorts“, 21.15 Uhr) und im 3001 („Obskures in der längsten Dunkelheit“, 22.30 Uhr) zu späterer Stunde.

Selbst „Star Wars“-Gucker bleiben nicht vom Kurzfilmtag „verschont“: Im Savoy läuft als Vorfilm zum Sternenkrieger-Epos der Shortie „Storyteller“.

Hamburger Kurzfilmtag Do 21.12., teilweise ab 14 Uhr, Lichtmess, B-Movie, Metropolis, Alabama, 3001, Filmraum, Wilhelmsburger Insel-Lichtspiele, Immanuelkirche auf der Veddel, Platz ohne Namen (Eimsbütteler Straße/Glücksburger Straße), Savoy; Karten an den Kinokassen