„Nerdgasm“ nennt man im Englischen den Höhepunkt des Tages für einen stubenhockenden Technikfuchs. Für diese Spezies waren die Hüllenmotive von Maybebops aktuellem Album „Sistemfehler“ (2017) äußerst anregend: Die Studioversion des Hannoveraner A-Cappella-Quartetts zeigt eine altmodische Computerdiskette, die Live-Version ein VHS-Band. Yeah, heißes Zeug. Schön, solche Gegenstände von gestern mal wieder zu sehen.

1992, als Bariton Oliver Gies mit drei weiteren Sängern des niedersächsischen Landesjugendchors eine Straßenmusik-Jazztruppe gründete, waren Disketten und VHS-Bänder noch auf der Höhe der Zeit. Nun sind sie es nicht mehr, und auch die Band von Oliver Gies ist nach einigen Umbenennungen und Umbesetzungen eine andere. Dafür ist Maybebop seit 2002 in der Besetzung Oliver Gies (Bariton, Arrangements, Komposition), Jan Bürger (Countertenor), Lukas Teske (Tenor, Vocal Percussion) und Sebastian Schröder (Bass) nicht nur beständig, sondern äußerst erfolgreich.

Alle vier sind ausgebildete Sänger und beherrschen das ganze Spektrum von Pop über Jazz bis Klassik, und auf den mehr als 20 seit 2002 erschienenen Tonträgern sowie regelmäßigen Tourneen schöpfen sie entsprechend aus den Vollen. Das Songmotto „Das darf man nicht“ brechen sie dabei mit Lust: Sie singen neben Eigenkompositionen wie „Ab und zu ein paar Geigen“ gern auch mal „Engel“ von Rammstein, „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana“, aber auch „Take On Me“ von a-ha oder – natürlich – „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Oder Volkslieder. Und im Dezember besinnen sich die Vier natürlich auf Weihnachten. Mit „Es ist ein Ros entsprungen“, „Let It Snow“ und „Was soll das bedeuten?“, und auch mit dem in Hamburg immer passenden „Was ist das für ein Winter?“.

An diesem Dienstag, Kinder, wird’s was geben. Mit dem Weihnachtsprogramm „Für Euch“ kommt Maybebop in die Laeiszhalle. Freuet Euch auf ein „Weihnachtswunder“ mit „Adventskalender im September“, „Mary’s Boy Child“ und „Geburtstag bei Gotts“. Für Maybebops Weihnachtskonzerte gilt schließlich: „Gans oder gar nix“.

Maybebop: „Für Euch“ Di 19.12., 20 Uhr, Laeiszhalle, großer Saal (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten von 20,60 bis 42,50 Euro