Konzert. Die Reihe Jazzhouse präsentiert an diesem Dienstag im Knust die jungen Grenzgänger FloFilz und Alfa Mist

Mit dem Blick zurück auf Traditionen nach vorne schauen, das ist die Reihe Jazzhouse im Knust, die bei älteren Hamburgern schon durch den Namen selige Erinnerungen weckt. Jazzhouse war schließlich der Name eines Clubs, der zwischen 1966 und 1976 in der Brandstwiete beheimatet war und anschließend als Knust erst in der Altstadt und seit 2003 an der Feldstraße Hamburgs Musiklandschaft bereicherte.

Im Jazzhouse spielten seinerzeit zahlreiche Künstler, die die Grenzen des Jazz neu ausgelotet haben wie Yusef Lateef, Albert Mangelsdorff oder Johnny Griffin. Und seit der Wiederbelebung des Jazzhouse als unregelmäßige Konzertreihe vor zwei Jahren traten im Knust bereits der norwegische Electro-Jazzer Bugge Wesseltoft und die Berliner Pianistin und Sängerin Johanna Borchert (kommt am 19. Dezember in den Stage Club), der Londoner Soulsänger Myles Sanko oder Saxofonist Stephan Abel aus Hannover auf.

Heimische Talente und internationale Gäste verbindet Jazzhouse, so auch bei der fünften Ausgabe an diesem Dienstag im Knust. Erster Gast des Abends ist der Aachener Florian Meier alias FloFilz. Auf seinem Debütalbum „Metronom“ (2014) und auf „Re:verse“ (2017) kombiniert der Rechner-Künstler extrem lässige Hip-Hop-Beats und Rap-Samples der alten Schule mit perlenden Jazz-Klavierläufen. Als würden in einer Whiskey-Bar ein Jazz-Pianist und eine Hip-Hop-Truppe entspannt zusammen jammen. Easy Listening mit besonderem Esprit.

Der zweite Künstler im fünften Jazzhouse ist der Londoner Pianist und Rapper Alfa Mist, der dieses Jahr das Album „Antiphon“ veröffentlicht hat. Darauf kuscheln flauschige, vom elek­trischen Piano ausgerollte Jazz- und Soul-Klangteppiche mit Trip-Hop-Beats, Trompeten- und Saxofon-Improvisationen. Sehr klassisch in den Genen, aber absolut auf der Höhe der Zeit. So wie es das Jazzhouse als Club einst vorgelebt hat und als Reihe weiterhin lebt. Auf St. Pauli.

Jazzhouse #5: FloFilz & Alfa Mist Di 12.12., 21.00, Knust (U Feldstraße), Neuer Kamp 30, Karten zu 20,- an der Abendkasse;
www.knusthamburg.de