Was die öffentliche Akzeptanz betrifft, haben Computerspiele in Deutschland das nächste Level erreicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete im August dieses Jahres erstmals die Computerspielmesse Games­com in Köln und sprach in ihrer Rede davon, dass sie großes Potenzial im spielbasierten Lernen sehe.

In Hamburg weiß man das schon deutlich länger. Denn hier haben sich bereits 2007 Medienpädagogen, Spieleentwickler, Künstler und Kunsterzieher in der Initiative Creative Gaming zusammengetan, um Aufklärung über ein Medium zu betreiben, das oft aus Unkenntnis und leidiger Alltagserfahrung besorgter Eltern verteufelt wird. „Es geht uns um einen konstruktiven Umgang mit dem Thema Computerspiele. Wir wollen allen Beteiligten zeigen, was an positiven Möglichkeiten in den Spielen steckt“, sagt Andreas Hedrich, einer der Gründer.

Als besonders wirksames Instrument hat sich das jährliche Festival Play erwiesen, das 2008 Premiere hatte, von Beginn an auch von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wurde und über die Jahre stetig in Umfang und Wertschätzung (zuletzt mit Empfang und Ausstellung im Rathaus) gewachsen ist. Play 17 hat mit der Markthalle erstmals ein echtes Festivalzentrum und in der Barlach Halle K sowie der Zentralbibliothek am Hühnerposten benachbarte Spielorte. 8000 Besucher – vor allem Schulklassen, Lehrer, Studierende und Kreative aus der Games-Branche – werden von Mittwoch bis Sonntag (1. bis 5.11) zu insgesamt 120 Veranstaltungen erwartet.

In Workshops, Ausstellungen und Kunstaktionen geht es viel ums Selbermachen sowie Ausprobieren und auch um Austausch. Das Bühnenprogramm in der Markthalle bietet Gesprächsrunden mit internationalen Gästen, Poetry Slams, Konzerte, und Performer „Doomian“ nimmt Gamern die Beichte ab. Außerdem werden Preise für´innovative Games und Newcomer vergeben. Prädikat lehrreich.

Play 17 – Creative Gaming Festival Mi 1. bis So 5.11. Eröffnung Mi 1.11., 19 Uhr, Festivalzentrum Markthalle, Klosterwall 11, Festivalpass 25 Euro (ermäßigt 15 Euro), Tagesticket 10 Euro (ermäßigt 6 Euro), freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre