Der Begriff „Singer/Songwriter“ wird bereits seit einigen Jahren inflationär benutzt, sobald irgendein Zausel mit Klampfe Liedchen trällert, aber auch nicht mehr. Und dann gibt es die tatsächlichen Songwriter, die dichten, komponieren, die Noten und Worte mit Magie verknüpfen und Lieder erschaffen, die für sich stehen und von zahllosen weiteren Künstlern übernommen werden. Bob Dylan, Joni Mitchell oder Elton John zum Beispiel. Oder Neil Diamond.

Diamond, 1941 in Brooklyn geborener Sohn jüdischer Auswanderer aus Polen und Russland, feiert derzeit sein 50. Bühnenjubiläum mit einer ausgedehnten Tournee, die an diesem Dienstag auch in der Hamburger Barclaycard Arena (Sylvesterallee 10, 20 Uhr, Karten ab 76,45 Euro) Halt macht. Eine große Bühne, angemessen für die Popularität, aber auch für das Werk des 76 Jahre alten Musikers, der zwar nach seinem ersten Hit „Solitary Man“ 1966 der „Einzelgänger“ genannt wird, und doch nie allein war. geradezu gierig warteten Künstler wie Elvis, Johnny Cash, Tina Turner, Frank Sinatra oder Shirley Bassey auf neue Lieder des Mannes, der mit Barbra Streisand im Highschool-Chor sang. „Sweet Caroline,“ „Cracklin’ Rosie“, „I’ve Been This Way Before“, „If You Know What I Mean“ und viele weitere stehen in Diamonds Songbook, aus dem sich viele bedienen. Mit 30 seiner Lieder kommt Diamond nun nach Hamburg.

Eine Ausnahmekünstlerin spielt an diesem Dienstag auch in der Laeiszhalle (Johannes-Brahms-Platz, 20 Uhr, Karten ab 67 Euro): Tori Amos, die wunderbar wandelbare Pianistin, Sängerin und Songschreiberin. Die in Cornwall lebende US-Amerikanerin hat vor wenigen Tagen das Album „Native Invader“ veröffentlicht, das Programm des Abends, teilweise gleichzeitig an Flügel und E-Piano präsentiert, umfasst allerdings Lieder aus 30 Jahren, die wie immer bei jeder Tour anders klingen.

Und um den Reigen von anspruchsvollem, ästhetischem Klang mit Stil und Feingeist zu komplettieren, spielt an diesem Dienstag auch noch die Band Phoenix in der Großen Freiheit 36 (20 Uhr, Karten 50 Euro). Die vier Franzosen aus Paris haben auf ihrer neuen Platte „Ti Amo“ mediterrane Pop-Lebensart auf die Spitze getrieben und sorgen für einen wonnigen, sonnigen Sommerausklang mit Esprit und Lässigkeit.