Literatur. Buchhandlungen und Bibliotheken hat unsere Stadt en masse. Warum nicht mal auf Litera-Tour gehen?

Es gibt Touristen, die suchen an ihren Urlaubsorten und auf Städtetrips immer nach der schönsten Buchhandlung am Platz. Ganz einfach, weil sie Bücher mögen und die Orte, an denen sie sich sammeln, stapeln, ballen. Und weil Buchhandlungen Oasen der Ruhe sind, in denen es manchmal sogar noch nach Papier riecht und diskrete Menschen durch die Stube huschen.

In Hamburg gibt es etliche schöne Buchhandlungen mit Aufenthaltsqualität und dann die Bücherhallen noch dazu – Letztere eher grob gehauene Bauten, aber in den weiten Gängen mit den vielen Regalen kann in glücklichen Momenten dennoch Heimeligkeit aufkommen. Da, wo Bücher verkauft oder verliehen werden, ist es übrigens immer trocken. Ein nachmittäglicher Streifzug durch die Literatur-Verwahranstalten der Stadt wäre in diesem Sinne beides: Flucht vor Nässe – und Widerstand gegen die Stubenhockerei, zu der einen dieser Nichtsommer mal wieder verdammt.

Eine mögliche Litera-Tour durch Hamburg könnte am Hühnerposten in der Zentralbibliothek beginnen. Über die HafenCity ins Portugiesenviertel, wo bei Servus Hamburg (Rambachstraße 13) neben Büchern auch Hamburgensien-Nippes zu haben ist – aber welcher von der sympathischen Sorte. Von Hamburgs Urlaubsmeile dann am Michel-Antiquariat vorbei in die City, wo wir in Hamburgs feinste Bücherstube Felix Jud (Neuer Wall 13) einkehren und uns angelegentlich dieses Besuchs auch an der Kunst laben. Ein Schlenker noch über die Fleetinsel: Dort stöbern wir im Kunstantiquariat Lührs (Michaelisbrücke 3) und nebenan bei Sautter und Lackmann (Admiralitätstraße 71/72). Allerdings droht hier Gefahr: Kaffeetischbücher und Architektur­folianten schleppen sich so schwer.

An der Alster vorbei zum Literaturhaus, wo Stephan Samtleben in seiner dem hohen Hause inkorporierten Buchhandlung (Schwanenwik 38) wahrscheinlich schon die Exemplare für seinen Büchertisch anlässlich der Abend-Lesung zusammensucht. Weil wir immer noch nicht müde sind, wandern wir zunehmend bepackter in Richtung Eppendorf (Eppendorfer Baum 27), wo wir zuerst bei Heymann haltmachen und dann bei Stories! (Straßenbahnring 17). Der Rücken schmerzt ein wenig, aber immerhin haben wir jetzt: genug Lesestoff für die nächste verregnete Woche.