Ausstellung. Fotoausstellung zeigt Bilder aus dem Regenwald und der Arktis. Beide Orte sind vom Klimawandel betroffen

In den Kunstprojekten der Hamburger Fotografin Barbara Dombrowski stehen immer Menschen und ihre Lebensumstände im Mittelpunkt. So auch in ihrer Fotoausstellung „Tropic Ice – Dialog between Places Affected by Climate Change“. Große Porträts und Landschaftsaufnahmen wechseln sich ab, so zeigt sie, wie Orte und Personen zueinander in Bezug stehen. Ihre Fotos kommen ­besonders eindrucksvoll zur Geltung, da sie großformatig nebeneinander an einer mehr als 100 Meter langen Wand hängen – hinter der Glasfassade der Messehallen entlang der Karolinen­straße. Diese wird bereits zum vierten Mal „längste Galerie Hamburgs“.
Wer vermutet, dass beim eiligen Vorbeigehen kaum einer einen Blick auf sie wirft, liegt falsch. Viele Fußgänger bleiben stehen und sehen sich die Bilder an oder wenden immerhin den Kopf in ihre Richtung. Die Ausstellung kann Tag und Nacht kostenlos betrachtet werden, da sie vom Bürgersteig aus zu sehen ist.

Barbara Dombrowskis Bilder sind im Amazonas-Regenwald in Ecuador und in Ostgrönland in der Arktis entstanden. Beides sind „Kipp-Regionen“ im Klimasystem, denen mit weiter fortschreitender Erderwärmung unumkehrbare Veränderungen bevorstehen. In Grönland droht das vollständige ­Abschmelzen des mächtigen Eispanzers, und im Regenwald des Amazonas kommt es zunehmend zu einem trockenen Klima, auch durch die fortschreitende Abholzung. Um diese beiden Extreme einander gegenüberzustellen, hat die Fotografin in vielen Bildern beide Orte miteinander verbunden und den gegensätzlichen Titel „Tropic Ice“ kreiert. So hat sie im ­Regenwald beispielsweise ein Bild von Grönland integriert oder eine Eiswand mit den Porträts der Bewohner im Amazonas versehen. Diese beiden Orte stehen stellvertretend für die Kontinente Amerika und Europa. Im nächsten Schritt soll ihr Projekt sich auf Afrika, Asien und Australien konzentrieren. Die Wüste Gobi im Zentralasien hat sie dafür bereits bereist, in diesem Sommer ist der Inselstaat Vanuatu im Südpazifik ihr Ziel. Sie plant, im Sommer 2018 alle Werke in einer Ausstellungsinstallation am Fuße des Kilimandscharo zu zeigen.

„Tropic Ice“ bis So 22.10, ganztägig,
Hamburger Messehallen (U Messehallen), Karolinenstraße, Eintritt frei