Schreibbegeisterte Jugendliche haben es oft nicht leicht, wenn es darum geht, ihr Hobby unter Anleitung von Experten auszuüben. Es ist nicht wie beim Fußballspiel, bei dem es einen Trainer gibt oder wie in der Musikschule, in der ein Lehrer die Fähigkeiten vermittelt. Zwölf Jugendliche aus Hamburg hatten Glück. Drei Monate lang haben sie sich jeden Mittwochabend getroffen, geschrieben, diskutiert und sich ausprobiert.

Im Schreiblabor des Literaturhauses wurden sie von den Autoren Sigrid Behrens und Thomas Pletzinger im literarischen Schreiben unterstützt und bei ihrem Schreibprozess begleitet. Heute lesen die 14- bis 18-Jährigen im Großen Saal des Literaturhauses.

Sigrid Behrens erzählt, wie der Abend ablaufen wird: „Jeder Teilnehmer liest fünf Minuten seinen Text oder einen Auszug davon. Thomas und ich begleiten den Abend und erzählen von der Kursarbeit und stellen die Teilnehmer und ihre Werke kurz vor.“

Die Themenvielfalt ist groß, denn Behrens berichtet von total unterschiedlichen Ansätzen. Häusliche Gewalt ist eines der Themen, es gibt aber auch Fantasy- und Liebesgeschichten. „Besonders spannend ist zum Beispiel ein Text über Internetrealitäten, der davon erzählt, wie die Nutzer im Netz neue Identitäten annehmen“, sagt die Mentorin.

Seit April haben die Nachwuchsautoren in der Prosawerkstatt die Eckpfeiler des Schreibens erlernt. „Wir haben beispielsweise über Themenfindung, Recherche und den Umgang mit Dialogen gesprochen. Ich bin beeindruckt, dass die Jugendlichen ihre Texte schon jetzt als Material zum Bearbeiten und Formen verstehen.“

Behrens ist davon überzeugt, dass die Unterstützung, die das Schreiblabor vielen Jugendlichen bereits seit 2006 gibt, sehr hilfreich ist. Sie ist sich aber auch sicher: „Der Schreibimpuls ist nicht lernbar, ebensowenig die Leidenschaft. Entweder man hat Ideen oder nicht.“

Schreiblabor – Große Abschlusslesung Mi 12.7, 19.30 Uhr, Literaturhaus, Großer Saal, Schwanenwik 38, Eintritt frei