„Torn“ dröhnte aus jedem Autoradio und war einer der Renner in den Karaoke-Bars auf der ganzen Welt. 1997 tauchte die Australierin Natalie Imbruglia mit dem Song aus dem Nichts auf und landete damals mit der Coverversion von Lis Sørensens „Brændt“ einen Megahit. Ähnlich wie Kylie Minogue war auch Natalie Imbruglia über die australische TV-Soap „Neighbours“ bekannt geworden und hatte den Sprung aus dem Fernsehen in die Welt der Popmusik gewagt. Allerdings mit nicht ganz so enormen Erfolg wie Kylie, obwohl Imbruglia über die bessere Stimme verfügt.

Ihr Gesang ist von glasklarer Brillanz und einer der Gründe, warum „Torn“ so einschlug. Nach diesem ersten Erfolg nahm die Australierin weitere Alben auf, spielte in Filmen wie „Johnny English“ mit, warb für L’Oreal, doch sie richtig hart arbeitete sie nicht an ihrer Karriere.

2015 ließ sie mit dem Album „Male“ mal wieder was von sich hören, sechs Jahre nach dem recht erfolglosen Album „Come To Life“. Doch bei „Male“ horchten Kritiker und Fans wieder auf, denn die nun 42-Jährige meldete sich mit einem sparsam instrumentierten Cover-Album zurück, das ihre beeindruckende Stimme wieder in den Mittelpunkt stellte. Auf „Male“ interpretiert Imbruglia ausschließlich Songs von männlichen Kollegen wie Tom Petty, Neil Young, Damien Rice, Iron And Wine oder The Cure. Bei deren Song „Friday I’m In Love“ setzt sie ein Banjo-Solo ein, das ziemlich weit entfernt vom Gothic-Sound der Cure liegt. Mit „Instant Crush“, im Original vom französischen Electro-Duo Daft Punk, ist ihr eine äußerst zarte Version gelungen. „Es macht mehr Spaß, Songs von männlichen Kollegen zu singen“, sagt sie. Ihr ist bewusst, dass Cover-Versionen immer ein Risiko haben, doch Imbruglia löst diese Aufgabe sehr gut, weil sie andere Stimmungen benutzt und sich die Songs deutlich von den Originalen unterscheiden.

Auf Tournee in Deutschland ist sie lange nicht gewesen. Jetzt tourt sie mit kleiner akustischen Band für eine Handvoll Konzerte durch Europa und hat sich in Hamburg heute Abend den Mojo Club als Auftrittsort ausgesucht. Ein paar der Coversongs gehören zum aktuellen Programm, aber Imbruglia hat im Laufe ihrer Karriere auch eine Reihe eigener Songs geschrieben, von denen ebenfalls einige auf der Setliste stehen werden. Und ein Wiederhören mit „Torn“ gibt es garantiert auch.

Natalie Imbruglia Di 23.5., 20 Uhr, Mojo Club, Reeperbahn 1, Karten: 44 Euro