Ausstellung. Bis 25. Juni zeigt im Museum der Arbeit die Schau „Holz bewegt“, wie vielseitig einsetzbar die Ressource ist

Einmal tief einatmen. Dann wieder aus. Wenn Besucher das Museum der Arbeit betreten, steigt ihnen zurzeit ein aufdringlicher Geruch von Holz in die Nase. Es riecht nach frischen Sägespänen und Harz. Der Grund: Noch bis zum 25. Juni werden die Exponate des fünften Norddeutschen Nachwuchswettbewerbs der Ausstellung „Holz bewegt“ präsentiert.

Eine Jury aus Design- und Möbelfachleuten hat von 72 eingegangenen Bewerbungen 48 Entwürfe ausgewählt. Die Verbindung von Nachhaltigkeit, Produktqualität und Originalität stand bei der Selektion im Vordergrund. Zu den Teilnehmern des Wettbewerbs gehören Tischlermeister, Holztechniker, Gesellen und Projektgruppen aus beruflichen Schulen. „Die Ausstellung ist ein kleines Abenteuer“, sagt Initiator Johannes Jürgensen von der Beruflichen Schule „Holz.Farbe.Textil“.

Wie wahr. Die Schau zeigt, wie vielseitig einsetzbar die nicht unbegrenzt vorhandene Ressource Holz ist. Die Werke reichen vom edlen Tisch­kicker aus Nussbaum-Vollholz über ein mit Pappelholz verkleidetes Liegefahrrad bis zum Baumkarussell. Auch Ideen, die auf den ersten Blick nicht derart komplex wirken, haben hier Platz gefunden. Im Herzen des Raums stehen zwei sich kreuzende Riesen­ellipsen mit einer Breite von 4,5, und einer Höhe von fast 2,5 Metern. „Es ist in fantastischer Weise gelungen. Hier besteht ein eindeutiger Bezug zur Kunst. Es hat etwas Poetisches“, schwärmt Jürgensen.

Diesmal hat sich der Wettbewerb mit dem Schwerpunkt „Soziale und kommunikative Aspekte“ auseinandergesetzt – eine Aufgabenstellung, die in Verbindung mit Holz nicht auf der Hand liegt. Dennoch gelingt es, in jedem Stück die Thematik wiederzufinden. Manchmal auch mit Fantasie. „Wenn wir uns heute in der Welt umschauen, stellen wir fest, dass zu wenig miteinander gelebt wird“, sagt Jürgensen. Und weiter: „Wir können mit unserer Ausstellung die Welt nicht verändern – aber wir können kleine Akzente setzen.“ Mehr denn je.

Das Besondere an „Holz bewegt“; Die Exponate stehen nicht hinter dicken Glasvitrinen. „Hier darf man alles anfassen, ausprobieren, sich draufsetzen, Schubladen öffnen und damit spielen“, sagt Rita Müller, Direktorin des Museums der Arbeit. Und man darf einen tiefen Atemzug nehmen und den Geruch von Holz und Natur aufsaugen.

„Holz bewegt“ bis 25.6., Di–Sa 10.00– 17.00, So und Feiertage 10.00–18.00,
Mo 13.00–21.00, Museum der Arbeit
(U/S Barmbek), Wiesendamm 3,
Eintritt 8,50/erm. 5,- (unter 18 J. frei)