Comedy-Show. Katie Freudenschuss lädt zu ihrer Schmidt-Show, Trude träumt von Afrika feiert im Tivoli Abschied

Sie kann reden, sie kann singen, hervorragend Klavier spielen, improvisieren und dabei noch komisch sein. Katie Freudenschuss, hierzulande seit knapp drei Jahren mit dem Programm „Bis Hollywood ist eh zu weit“ als Solistin unterwegs, teilt die Bühne aber auch gern mit anderen Künstlern. Nicht nur, wenn sie die Improtheatertruppe Hidden Shakespeare wieder mal musikalisch inspiriert, sondern auch, wenn sie zu ihrer Reihe „Freudenschuss plus ...“ lädt.

Diese versucht Katie Freudenschuss – die Halbösterreicherin und Wahlhamburgerin heißt wirklich so – seit Herbst mit „im Idealfall mehr Show als Talk“ in unregelmäßigen Abständen montags im Schmidt Theater zu etablieren. Heute hat die Musikerin und „Sachensagerin“, einst singende Keyboarderin für ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut und 2015 zweite Siegerin beim Hamburger Comedy-Pokal, eine besonders illustre Runde beisammen: Sie begrüßt aus Hamburg den populären Comedy-Jungstar Chris Tall, der erst Anfang März solo die Bar- claycard­ Arena gefüllt hat, und Anna Depenbusch. Die Chansonpreisträgerin und poetische Geschichtenerzählerin bezirzte musikalisch schon von A bis Z, bevor im März ihr neues Album „Das Alphabet der Anna Depenbusch“ herauskam. Dagegen wirkt der dritte Gast, Comedian Hans-Hermann Thielke aus Itzehoe, mit seiner holsteinisch-drögen Art wie das personifizierte Kontrastmittel – obwohl der Mann mit den gewöhnungsbedürftigen Strickpullundern den Berufsalltag bei der Post inzwischen hinter sich gelassen hat.

Gewöhnungsbedürftig ist für manche noch immer „Trude träumt von Afrika“. Die skurrile weibliche Hamburger Percussion-Comedy-Combo, vor mehr als 25 Jahren in Altona gegründet, spielt indes auf ihrer Abschiedstour beim Programmtitel ebenso mit ironischen Untertönen: „Das wird aber auch Zeit“, heißt es an diesem Montag und Dienstag letztmals in Schmidts Tivoli.

Die Truden trommeln zur Not auf Keksdosen – es groovt

Doch bevor die nicht ganz jungen Truden in Pension gehen, bringen sie all das auf die Bühne, was sie sich jahrelang verkniffen haben, was ihnen schon immer Spaß gemacht hätte und was nun endlich mal ausprobiert werden muss. Die zahlreichen langjährigen Fans des Quintetts dürfen sich auf mehrstimmige Gesänge, afrikanische Trommelrhythmen, temperamentvoll-trutschige Tänze sowie einige Slapstick-Einlagen freuen.

„Wir sind nicht schön, und wir sind nicht schlank. Aber wir machen etwas, was sonst keiner macht“, hat Anke Hundius alias Trude Agathe den Erfolg mal erklärt. Ein Mix aus Musik und Komik. Statt Djembé- oder Basstrommel tun es zur Not auch mal Keksdosen – und dennoch groovt es. Deckel drauf.

„Freudenschuss plus ...“ Mo 24.4. +
Mo 13.11. jeweils 20.00, Schmidt Theater
(U St. Pauli), Spielbudenplatz 24, Karten zu 21,80 bis 31,70 unter T. 31 77 88 99 „Das wird aber auch Zeit“ – Die Abschiedstour Mo 24./Di 25.4., jew. 19.00, Schmidts Tivoli (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 27/28, Restkarten zu 24,-; www.tivoli.de