Konzerte. Heute spielen in den Kiezclubs Frida Gold, José James, Perturbator, Circa Waves und Chinah

„Immer wenn es schwer wird, so schwer ist, gehen wir einen Schritt zurück. Bis wir uns wieder fühlen, gehen wir auf Anfang zurück“, heißt es im Lied „Zurück zu mir“ von Frida Gold. Es beschreibt auch gut die Situation des Ruhrpott-Duos Alina Süggeler und Andreas Weizel vor ihrem Auftritt an diesem Dienstag im Gruenspan (Große Freiheit 58, 20 Uhr, Karten 34,05 Euro). Denn nach dem Nummer-eins-Album „Liebe ist meine Religion“ (2013) wollte die Band einen radikalen Schritt gehen und den Nachfolger auf Englisch einsingen, was der privaten und beruflichen Lebensrealität von Sängerin Alina entsprochen hätte. Aber nach dem Fan-Gegenwind, der auf diese Ankündigung folgte, wurde die Idee fallen gelassen. Für Alina gab es erneut deutsche Texte. Ein Schritt zurück – das dritte Album verkümmerte trotzdem auf Platz 23. So ist der Auftritt im Gruenspan auch Teil eines Neustarts.

Mit Neustarts kennt sich der New Yorker Sänger und Songschreiber José James aus, der heute im Mojo Club auftritt (Reeperbahn 1, um 20 Uhr, Karten 34 Euro). Aber nicht, weil er zurückrudern musste für eines seiner bislang sieben Alben. Von „The Dreamer“ bis „Love In A Time Of Madness“ (2017) hat sich der in der Prince-Stadt Minneapolis geborene Künstler immer neu orientiert und das Pendel mal mehr Richtung Jazz, Hip-Hop, Funk oder Soul ausschlagen lassen. Ein Freigeist, groovy und tanzbar und damit genau richtig für den Mojo.

Was gibt es noch an diesem Dienstag zu hören? Im Logo (Grindelallee 5, 20 Uhr, 18 Euro) wird die Endzeit mit dem düsteren Synthie-Pop des französischen Klangbastlers James Kent alias Perturbator eingeläutet. Ein Geheimtipp für Freunde von Retro-Sounds. Kein Geheimtipp mehr, zumindest in ihrer Heimat England, sind die vier Jungs von Circa Waves aus Liverpool. Die zählen mit ihrem Gitarren-IndieRock im Stil der Nullerjahre nicht nur für den „Guardian“ zu den Retrobands, aber vielleicht sind sie auch nur zeitlos – mehr dazu beim Konzert im Molotow (Nobistor 14, um 20.30 Uhr, 18 Euro).

Und dann ist da noch das dänische Electro-Pop-Duo Chinah im Häkken (Spielbudenplatz 21/22, ab 21 Uhr, Karten 17,20 Euro) zu erleben. 2014 gegründet, hat sich der tanzzwingende und direkte Stil der Kopenhagener Newcomer auch weiter südlich der Grenze herumgesprochen.