Es gab die Partridge Family, eine verwitwete Mutter und ihre fünf Kinder, die als Pop-Gruppe in einem umgebauten Schulbus durch die USA tourte und auch bei uns bis Mitte der 70er-Jahre als Fernsehserie bekannt wurde. Es gibt – zum Leidwesen mancher – die Kelly Family, die von Mai an wieder durch die deutschen Multifunktionsarenen ziehen wird. Und es gibt die Mockridge Family.

Die Sippe um Bill und seine Ehefrau Margie Kinsky hat seit dem vorigen Jahr im WDR eine eigene Comedy-Serie: „Die Mockridges – Eine Knallerfamilie“. Und dieser Humor scheint vererbbar. Das schlägt sich auch im Spielplan Hamburger Bühnen nieder.

Den Anfang der Mockridge-Gastspiele macht Familienoberhaupt Bill (69). Am heutigen Donnerstag hat der Schauspieler, viele Jahre als Erich Schiller im deutschen Seriendauerbrenner „Lindenstraße“ zu sehen, mit seinem neuem Kabarett- und Comedy-Programm auf dem Theaterschiff Hamburg-Premiere. In „Alles frisch?! – Lachen macht sexy“ fragt Mockridge auch, was in unserem Körper passiert, wenn wir älter werden. Macht ein Rotwein-Bad wirklich eine Babyhaut – oder einfach nur besoffen? Mockridge senior kennt die Antworten – vor allem aber viele Beispiele, Storys und Szenen.

Bill ist Kanadier, Gattin Margie Kinsky Italienerin, beide sind seit Jahrzehnten Wahlbonner. Quasi mit der Eheschließung gründeten sie 1982/83 dort das erste deutsche Improvisationstheater, Die Springmaus. Wie spontan und schlagfertig speziell die Mutter der Humor-Kompanie – die Eltern haben sechs Söhne – auf der Bühne ist, will Margie Kinsky in ihrer zweiten Soloshow zeigen. Am 9. April gastiert sie erstmals im Schmidt – ihr Programm „Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding!“ hat Hamburg-Premiere. Ihre erste Show „Kinsky legt los!“ habe ihr so viel Spaß gemacht, dass sie „unbedingt nachlegen musste“.

Erzählen kann sie, die gebürtige Römerin und assimilierte Rheinländerin, fast ohne Punkt und Komma. Für einige gilt die Schauspielerin und Kabarettistin sogar als weiblicher Shootingstar der Comedy-Szene. Und doch gibt sich Maria Grazia Alice Eleonora, wie Kinsky mit vierfachen Vornamen heißt, bodenständig und natürlich. Margie Kinsky trägt das Herz auf der Zunge. Sie gewinnt so vor allem die Herzen des weiblichen Publikums, und manchen Männern gefällt – was wohl? – ihr Mutterwitz. Wer es mit sieben Männern ausgehalten hat, wird mit allem fertig. Für Margie Kinsky sind es „sechs Richtige und ein Hauptgewinn!“ Letztgenannter, ihr Bill, führt auch Regie. Und ihr gemeinsames Programm soll im Herbst kommen. Titel: „Hurra, wir lieben noch!“ Auch alle sechs Söhne sind im Unterhaltungsgeschäft.

Sohn Luke arbeitet längst in größeren Dimensionen. Seit er 2015 bei Sat.1 seine Sendung „Luke! Die Woche und ich“ bekam, ist seine Popularität noch einmal gewachsen. Als Gewinner des Deutschen Comedy-Preises 2013 in der Kategorie „Newcomer“ hat er sich durch die Welt der Generation „hashtag“ gearbeitet und bespaßt seitdem seine Altersgenossen. Für sein zweites Programm „Lucky Man“ am 20. Mai in der Barclaycard Arena gibt es nur noch Restkarten, der Vorverkauf für die Zusatzshow im März 2018 hat begonnen. Und wenn sein Humor nicht schon in der Familie lag, dann hat er durch seine Pateneltern noch einen mitbekommen: Dirk Bach und Hella von Sinnen.

„Alles frisch?! – Lachen macht sexy“ HH-Premiere Do 23.3, 19.30 Uhr, „Das Schiff“, Holzbrücke 2, Karten zu 10,50 (ermäßigt) bis 23 Euro unter T. 69 65 05 60 „Ich bin so wild nach deinem Erdbeerpudding!“ HH-Premiere So 9.4., 19 Uhr, Schmidt Theater, Spielbudenplatz 27/28, Karten zu 21,80 bis 31,70 Euro unter T. 31 77 88 99 „Lucky Man“ Sa 20.5., 20 Uhr, Barclaycard Arena, Sylvesterallee 10, Restkarten ab 36,40 Euro; Zusatzshow: 18.3.2018, Karten im Vorverkauf