Messe. Die Messe „BuchDruckKunst“ lädt bis Sonntag zu Ausstellung und Workshops ins Museum der Arbeit

Für Bibliophile ist es schon ein alljährliches Ritual geworden, an einem der Frühlingswochenenden ins Museum der Arbeit zu pilgern, um dort die Kunst des Buchdruckens per Hand in Augenschein zu nehmen. 50 Künstler sind dort vertreten. Und die Ausstellung „Dada 100“ ehrt zudem zum 100. Geburtstag der Avantgarde-Bewegung 61 Künstler aus zehn Ländern.

Sehr attraktiv ist auch diesmal, dass am Wochenende wieder sämtliche Werkstätten in Betrieb sind: Papierschöpfern kann man bei der Arbeit zusehen, Setzer hantieren mit alten Blei- oder Holzlettern, Drucker und Buchbinder zeigen, wie sie mit alten Techniken umzugehen verstehen.

Bücher im Handpressendruck herzustellen erfordert viel Können, viele Zwischenschritte. Zahlreiche Holzschnittbücher wurden in der Grafischen Abteilung des Museums gedruckt, zum Beispiel auch alle Titel der Edition „Die Holzschnittbücher“, erschienen bei Klaus Raasch. Ungewöhnlich ist die Herangehensweise von Rolf Lock: Er lässt seine Sicht auf Ringelnatz’ „Kasperle-Verse“ gleich im Holz, ohne davon zu drucken. Auf diese Weise erschafft er wunderschöne kleine Reliefs. Mit einem anderen Werkstoff arbeitet Tina Flau: Sie ritzt literarische Texte in durchsichtigen Kunststoff und macht so aus Bucheinbänden Skulpturen. Und Papierschöpfer John Gerard hat damit experimentiert, wie er Texte und Bilder ins Papier einarbeitet.

Überhaupt versteht sich die „BuchDruckKunst“ nicht nur als Verkaufsmesse, sondern durchaus als Forum, sich mit dem Thema der Buchgestaltung auseinanderzusetzen. Buchkünstlerinnen wie Uta Schneider bieten dazu sogar einen Workshop an.

Die einzige bibliophile Zeitschrift, die in Deutschland noch regelmäßig erscheint, heißt „Marginalien“. Herausgegeben wird sie von der Pirckheimer-Gesellschaft, die sich auf den fränkischen Renaissance-Gelehrten Willibald Pirckheimer beruft. Die darin vereinten Freunde schöner Bücher wollen das Sammeln und Pflegen kostbarer Druckerzeugnisse wieder mehr Menschen nahebringen. Gern gibt der frischgebackene Pirckheimer Klaus Raasch bei der „BuchDruckKunst“-Messe darüber Auskunft.

„BuchDruckKunst“ Eröffnung Fr 17.3.,
19.00, Sa 18.3., 10.00–19.00, So 19.3.,
10.00–17.00, Museum der Arbeit (U/S
Barmbek), Wiesendamm 3, Eintritt: 9,-/7,-