Jazz. Beim 7. Superfest der Jazzstars spielen Abbi Hübner, Gottfried Böttger und andere in der Laeiszhalle

Solch einen Gipfel gibt es nicht alle Tage. Alles, was im traditionellen Hamburger Jazz Rang und Namen hat, gibt sich beim 7. Superfest der Jazzstars in der Laeiszhalle die Instrumente in die Hand. Und weil die Gipfel in den vergangenen Jahren so gut besucht waren, gibt es das Spektakel gleich zweimal hintereinander, an diesem Sonnabend und Sonntag. An erster Stelle der Gipfelteilnehmer ist Abbi Hübner mit seinen Low Down Wizards zu nennen. Die Jazz-Legende beging 2015 ihr 60. Bühnenjubiläum und wird an diesem Abend besonders geehrt.

Der 83-Jährige, mit bürgerlichem Namen Albert Charles Otto Hübner, gilt als der derzeit dienstälteste Hamburger Jazzmusiker. Seit mehr als 60 Jahren ist der Trompeter eine Kapazität in New Orleans- und Oldtime-Jazz. Fast ebenso lange musiziert er mit seinen Low Down Wizards, von deren achtköpfiger Ursprungsbesetzung immerhin noch vier auf der Bühne mitwirken. Das Ganze erinnert ein wenig an die hochbetagten, aber nicht minder coolen kubanischen Jazzer des Buena Vista Social Clubs.

Außerdem mit dabei beim Superfest: Peter Petrel (76) mit seiner in langen Musikerjahren gestählten Blues-Stimme und unvergessener Sänger des früheren Hits „Hamburger Deern“, eine deutsche Version des englischen Hits „Liverpool Lou“ der Gruppe The Scaffold. Gleichfalls mit von der Partie ist sein Weggefährte Gottfried Böttger, noch immer wohl der bekannteste Pianist des Nordens. Petrel und Böttger wirkten Seite an Seite in der legendären Hamburger Rentnerband mit, deren Mitglieder teilweise sogar eine Wohngemeinschaft teilten.

Böttger gründete seinerzeit auch das Panikorchester mit dem derzeit wieder sehr erfolgreichen Udo Lindenberg. Einem großen Publikum wurde Böttger dank der Talkshow „3 nach 9“ bekannt, wo er seit Beginn der Sendung 1974 bis 2014 an den Tasten saß. Böttger gilt als Experte für Boogie-Woogie und Ragtime.

Diese musikalische Vorliebe teilt er mit Abbi Wallenstein, der als Vorreiter der Hamburger Blues-Szene gilt. Der 71-Jährige, passionierte Hutträger, tourte mit Größen wie Axel Zwingenberger, Joe Cocker und Fats Domino. Wallenstein prägte in seinem Gitarrenspiel die Besonderheit des Picking Styles aus und spielt die aus dem Delta Blues stammende Slide-Gitarre.

Es dürfte also ein lässig groovendes Stelldichein der Jazz-Größen werden. Schließlich kennt und schätzt man sich seit vielen Jahren. Die Leidenschaft für die Musik ist ungebrochen bei den Musikern wie auch beim Publikum. Die Moderation des Abends übernimmt der Radio- und TV-Moderator Andreas Ellermann.

7. Superfest der Jazzstars Sa 7.1., 20.00, So 8.1., 17.00, Laeiszhalle/Kleiner Saal (U Messehallen/U Gänsemarkt), Eingang Gorch-Fock-Wall, Karten ab 47,45 an der Kasse