Konzert. Der Sänger und Gitarrist Robert Cray spielt in der Fabrik Lieder über das Leben, die Liebe und die Arbeit

Als Robert Cray bei einem Konzert in seiner Highschool zum ersten Mal Albert Collins erlebte, wusste er: So will ich auch spielen! Mit Soul, Gospel und Blues war der junge Afroamerikaner aus Columbus/Georgia vertraut, Gitarre spielen konnte der Teenager auch schon ein wenig, aber nun hatte er ein klares Vorbild. „Sein harter Anschlag und der perkussive Ansatz seines Stils haben mich stark beeinflusst“, sagt Cray. Seit Mitte der 80er-Jahre zählt der inzwischen 63 Jahre alte Sänger und Gitarrist zu den herausragenden Vertretern des amerikanischen Blues.

Damals löste er zusammen mit Bands wie den Thunderbirds, Los Lobos und Stevie Ray Vaughan ein Blues- und Roots-Revival aus. Durch viele englische Bands war der Blues bereits in den 60er-Jahren in den USA wieder populär geworden, von dieser sogenannten British Invasion profitierten afroamerikanische Künstler wie Robert Cray.

Nachdem Cray in den 80ern mit den Alben „Bad Influence“ und „False Accusations“ erste Erfolge feiern konnte, wurden andere Musiker auf ihn aufmerksam. Keith Richards von den Rolling Stones lud ihn ein, in dem Chuck-Berry-Film „Hail! Hail! Rock ’n’ Roll“ in der hochkarätig besetzten Backing-Band mitzuspielen, Cray begleitete den legendären John Lee Hooker und musizierte zusammen mit Eric Clapton, Buddy Guy und Stevie Ray Vaughan in einer All-Star-Band.

Muddy Waters bezeichnete Cray als „Adoptivsohn“

Immer wieder lud Clapton ihn zu seinem „Crossroads Guitar Festival“ ein, wo nur die Besten der Besten spielen dürfen. Aber Cray ist inzwischen selber zu einer Gitarren-Legende geworden. 2011 wurde er in die Blues Hall of Fame aufgenommen, eine besondere Ehre für jeden Musiker. Auch der große Muddy Waters, einer der stilbildenden Künstler des Electric Blues, ehrte Robert Cray, als er ihn als seinen „Adoptivsohn“ bezeichnete.

Crays aktuelles Album „4 Nights of 40 Years Live“ ist eine Live-Platte, die Ende 2014 in Kalifornien aufgenommen worden ist. Darauf gibt der 63-Jährige einen Vorgeschmack auf sein kommendes Konzert in der Fabrik – mit Songs über das Leben, die Liebe, die Arbeit, über Familie und Beziehungen. „Der Blues gibt das wieder, was die Menschen bewegt“, sagt Robert Cray.

Robert Cray Mo 17.10., 21.00, Fabrik
(S Altona), Barnerstraße 36, Karten 46,-; www.robertcray.com