Mammut-Zähne und Höhlenmalerei, damit kann der Caveman gut leben. Zumindest eine Zeit lang, wie zuletzt für neue Fotoaufnahmen im Archäologischen Museum Hamburg. Dass Kristian Bader, hierzulande der erste Darsteller des Höhlenmenschen, damit und davon so lange würde leben können, hatte er selbst nicht erwartet, als er 2001 die deutsche Fassung des Broadway-Hits „Defending The Caveman“ mit der Regie-Debütantin und früheren Comedy-Queen Esther Schweins („RTL Samstag Nacht“) im Schmidts Tivoli auf die Bühne brachte. Der Hamburger Schauspieler und Kabarettist Bader hatte das Solostück zuvor ins Deutsche übersetzt.

Beim Dreiklang aus Theater, Comedy und Kabarett gibt es zum 15. Jubiläum des „Caveman“ an diesem Montag im Tivoli einige Besonderheiten und Überraschungen. Im Foyer dokumentieren die neue Disziplin Steinzeit-Bowling (mit Gewinnen) und eine Fotowand die über all die Jahre gewachsene Popularität der Figur und des Solostücks „Caveman“; im Saal gibt es Begrüßungsdrinks für alle Zuschauer und Überraschungen.

Schon vor der Premiere 2001 hatte der Caveman sein Revier markiert: An einer Wäscheleine flatterten damals vor dem Tivoli eine bunte Bandbreite von Slips, Bermudas und Schiesser-Feinripp – im „magischen Unterwäschekreis“ begegnete der brave Tom dann seinem Urahnen aus der Steinzeit, dem „Höhlenmann“. Der erklärte mit dem Untertitel „Du sammeln, ich jagen“ die fundamentalen Unterschiede zwischen Frau und Mann.

Für Kristian Bader wurde der „Caveman“ zu eine Art Existenzgrundlage; aber nicht zum Alleinseligmachenden. Der frühere kabarettistische Straßenkämpfer (im Bader-Ehnert-Kommando) fand viele Nachahmer – in fast 30 weiteren deutschen Städten spielten Kollegen seitdem seine deutsche Version – und mit Martin Luding auch eine aktuelle Hamburger Zweitbesetzung. Mehr als vier Millionen Menschen haben den „Caveman“ in Deutschland inzwischen (immer wieder) gesehen.

„Ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass ich Fahrt aus dem Stück rausnehmen muss, damit die Pointen zünden“, hatte Bader zur 1000. Vorstellung erkannt. Dadurch sei Raum für hintergründige Erklärungen über das jeweils andere Geschlecht entstanden. So ist der facettenreiche Schauspieler („Auf und Davon!“, „Er ist wieder da“, „Goethes sämtliche Werke ...“) noch immer der, der durch die Höhle geht.

Und auch nach 1200 Vorstellungen im Tivoli ist heute noch nicht Schluss. Entgegen vieler klischeehafter Bilder tritt Bader dort nicht im Fell auf, sonderrn in Bademantel und Hemd. Spitzen über Männer und Frauen setzt der Caveman mit Speer statt mit Keule.

15 Jahre „Caveman“ Mo 6.6., 20.00, wieder
Sa. 3.9., 15.00 und 20.00, Schmidts Tivoli (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 28, Karten ab 17,40 bzw. 26,20 (für 3.9.) unter T. 31 77 88 99; www.tivoli.de