Konzert . Die britische Sängerin Lianne La Havas stellt diesen Sonntag in der Großen Freiheit 36 ihr neues Album „Blood“ vor

Sie kommt aus einem Handwerkerhaushalt, doch Musik spielte in der Familie von Lianne La Havas immer eine große Rolle. Ihr ­Vater, ein griechischstämmiger Steinmetz, war ein begeisterter Akkordeonspieler. Er brachte seiner Tochter schon früh das Gitarre- und Klavierspielen bei.

Ihr ausgeprägtes Rhythmusgefühl ist der 26 Jahre alten Britin mütterlicherseits gewissermaßen in die Wiege gelegt worden, denn ihre Mutter stammt aus Jamaika, jener Karibikinsel, in der Ska und Reggae ihre Wurzeln haben. Wenn man dann noch mit so einer warmen Stimme gesegnet ist wie La Havas, ist eine große Karriere fast selbstverständlich. Ihr Debüt­album „Is Your Love Big Enough“ verkaufte sich 2012 bereits mehr als 200.000-mal und war bei iTunes ­Album des Jahres. Mit „Blood“ hat sie in diesem Jahr nachgelegt.

Ihr Debütalbum war ein gelungener Mix aus Pop, Folk und Soul

Ein neues Album bedeutet für ­jeden Künstler auch die nächste Tournee. Die junge Engländerin war im späten Frühjahr bereits in Hamburg, damals stellte sie bei einem besonderen Showcase im Gruenspan die neuen Songs vor. An diesem Sonntag kommt sie mit ihrem aktuellen Programm in die Große Freiheit 36. Die Stücke aus „Blood“ werden natürlich großen Raum einnehmen, aber Songs aus dem erfolgreichen Debüt finden sich ebenfalls auf ihrer Setliste.

War das Debüt ein gelungener Mix aus Pop, Folk und Soul, treten auf „Blood“ die jamaikanischen Einflüsse noch deutlicher hervor. La Havas ist vor den Aufnahmen nach Jamaika ­gereist und hat dort auch mit dem legendären Dancehall-Reggae-Produzenten Stephen McGregor gejammt. „Nach der Reise nach Jamaika bin ich mit dem Gefühl zurückgekehrt, andere Songs schreiben zu können, die mehr auf Rhythmus basieren“, sagt sie. „Unstoppable“, die erste aus „Blood“ ausgekoppelte Single, ist ein Beispiel für diese karibischen Grooves.

Andere Songs wiederum sind von amerikanischen Vorbildern beeinflusst. Lianne La Havas ist ein großer Fan von Prince, der Soulsängerin Jill Scott und auch von Lauryn Hill. Prince war von der Stimme der Britin so angetan, dass er sie nach Minneapolis in seine Paisley Park Studios eingeladen hat, um auf seinem Album „Art Official Age“ zu singen. Diese Ehre wird nur den besten Sängerinnen zuteil, Lianne La Havas gehört dazu.

Lianne La Havas So 22.11., 20.00, Große Freiheit 36 (S Reeperbahn), Karten 28,75 km Vvk., 30- (Ak); www.liannelahavas.com