Lustspielhaus. Bei der2. Hamburger Humor-Vollversammlung heute im Lustspielhaus spielen fast 20 Kabarettisten und Comedians

Sie hätten sich auch mal zurücklehnen und sich einen freien Montagabend gönnen können, die Hamburger Kabarettisten Sebastian Schnoy und Axel Pätz Schließlich machen sie schon genug, sowohl für sich als auch für andere. History-Satiriker Schnoy ist Initiator und Moderator des Hamburger Comedy-Pokals, Tastenkabaratettist Pätz tourt mit zwei Programmen und hat kürzlich den 4. „Hinz&Kunzt“-Kabarett-Gipfel für Obdachlose im Lustspielhaus präsentiert.

Dort hatten die beiden Spötter 2013 auch die „1. Hamburger Humor-Vollversammlung“ aus der Taufe gehoben, um die vermeintlich widerstreitenden Genres Kabarett und Comedy zusammenzubringen und zu zeigen, dass Hamburg auch eine frohe und Hansestadt ist. Fast 20 Künstler rücken heute für Kurzauftritte an – ein großer Spaß für Auftretende und Zuschauer. Die Einnahmen fließen ans Projekt „Sisu“, in dem jugendliche unbegleitete Flüchtlinge aus Afghanistan mit jungen Deutschen Theaterstücke inszenieren.

„Wir machen das erneut, weil die meisten selten unsere Kollegen zu Gesicht bekommen“, sagt Schnoy. Die meisten seien „Lonesome Cowboys“, die einen mit Bahncard 100, die anderen mit Goldstatus bei Sixt und Lufthansa, scherzt er. „Es ist quasi auch eine Leistungsschau Hamburger Humors – extrem trocken“, ergänzt Pätz.

Dafür bürgt in bewährter breiter Mundart Hausherr Jan Peter-Petersen, seit 31 Jahren eine Hälfte des Duos Alma Hoppe. Die etwas jüngere Sparte Musik- und Chansonkabarett vertreten Jan Jahn, Johannes Kirchberg, Felix Oliver Schepp und Frank Grischek. Für stets etwas andere Musik-Comedy stehen Jan Christof Scheibe und Katie Freudenschuss, für Stand-up-Comedy Heino Trusheim und die Neu-Hamburgerin Mirja Regensburg, für den Spott aus zwei Welten steht Kerim Pamuk.

Norddeutsches Puppenkabarett repräsentiert Detlef Wutschik mit Herrn Momsen, dem Comedy-Zauber ist Marcel Kösling verfallen, Peter Markhoff dem Humor für Kinder, Türsteher Viktor Hacker dem Poetry Salm, und schwer einzuordnen sind der skurrile Anton Grübener und Joachim Zawischa. Frei von etwaigem Schubladendenken improvisieren das Duo Charlotte & Ralf sowie die Gruppen Steife Brise und Hidden Shakespeare,

Mal schauen, ob unten im Humor-Plenum spontan auch Hamburgs Kabarett- und Comedy-Größen Henning Venske und Herr Holm (Dirk Bielefeldt) was zu lachen haben. Für Schnoy und Pätz indes steht schon fest: „Am Ende des Abends gründen wir die GDLH, die Gewerkschaft der landesweiten Humorarbeiter.“

2. „Hamburger Humor-Vollversammlung“
Mo, 22.6., 20.00, Lustspielhaus, Ludolfstr. 53, Karten zu 9,50 (erm.) bis 24,50 unter T. 55 56 55 56