Neustadt. Seit Freitag dürfen die Rechner in der Stadtverwaltung nicht mehr angeschaltet werden. Zulassungstelle ist geschlossen.

Die Stadtverwaltung Neustadt am Rübenberge bei Hannover ist nach einem Cyberangriff noch mindestens bis Freitag lahmgelegt. „Wir dürfen unsere Rechner nicht mehr anschalten“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Die Behörden hätten derzeit nur für telefonische oder mündliche Beratungen geöffnet, die Zulassungsstelle für Kraftfahrzeuge bleibe ganz geschlossen.

Die Bürger hätten sich auf die Lage eingestellt: „Chaos ist nicht ausgebrochen“, sagte die Sprecherin. In dringenden Fällen könnten sich die Menschen an Behörden in Nachbarorten wenden.

Initiator der Attacke unbekannt

Die IT der Stadtverwaltung hatte den Trojanerangriff am vergangenen Freitag bemerkt. „Das war eine sehr intelligente Schadsoftware, da können normale Virenprogramme nichts mehr ausrichten“, sagte die Sprecherin. Experten versuchen derzeit, die Softwareprobleme in den Behörden zu beheben.

Wer ihre Rechner attackiert hat, weiß die Stadt nicht. Das Landeskriminalamt ermittelt. „Bei Firmen stecken oftmals Erpressungen hinter Cyberangriffen“, sagte ein LKA-Sprecher. Betroffenen Unternehmen und Behörden in Niedersachsen empfiehlt er, sich an die sogenannte zentrale Ansprechstelle Cybercrime zu wenden.

Die Stadtverwaltung von Burgdorf in der Region Hannover wurde im vergangenen Jahr Opfer eines ähnlichen Trojaner-Angriffs. Auch damals blieben die Behörden mehrere Tage offline.