Hamburg. Teile der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße sind seit heute für ältere Diesel gesperrt. Greenpeace reicht das nicht.

Die bundesweit ersten Dieselfahrverbote zur Luftreinhaltung sind in Hamburg in Kraft getreten. Seit Donnerstag Mitternacht gelten auf zwei Straßenabschnitten im Bezirk Altona Durchfahrtsbeschränkungen. Neben dem knapp 600 Meter langen Straßenabschnitt auf der Max-Brauer-Allee gilt auch auf 1,6 Kilometern der ebenfalls stark befahrenen Stresemannstraße ein Fahrverbot, allerdings nur für ältere Diesel-Lkw. Betroffen sind jeweils Fahrzeuge, die nicht die Euro-Norm 6 erfüllen. Für Anwohner und Anlieger gibt es Ausnahmen.

Die Stadt will damit im Rahmen eines schon im vergangenen Jahr beschlossenen Luftreinhalteplans eine Reduktion der Stickoxidbelastung erreichen. Sie ist die erste in Deutschland, die von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, nachdem das Bundesverwaltungsgericht solche Maßnahmen zur Luftverbesserung im Februar in Grundsatzurteilen für prinzipiell zulässig erklärt hatte.

Polizei setzt zunächst auf Sensibilisierung

Polizeikontrollen werde es auf den betroffenen Straßenabschnitten zunächst nur stichprobenartig geben, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen. "Der Fokus liegt dabei auf Information und Sensibilisierung der Auto- und Lkw-Fahrer", so der Sprecher. Wann es Großkontrollen und Sanktionierungen für Missachtung der Dieselfahrverbote auf den Abschnitten der Stresemannstraße und der Max-Brauer-Allee geben werde, stehe noch nicht fest.

Greenpeace-Aktivisten nutzten den Start der Dieselfahrverbote in Hamburg für eine Demonstration. Entlang der für ältere Diesel-Pkw und -Lkw gesperrten Straßenabschnittes im Bezirk Altona sprühten sie mit Hochdruckreinigern sogenannte "Clean Graffiti" mit der Forderung "Saubere Luft für alle!" auf die ansonsten dreckigen Gehwege.

"Hamburgs Entscheidung, schmutzige Diesel nicht mehr überall hin zu lassen, kann der Startschuss der überfälligen Verkehrswende sein, wie sie moderne Städte wie Kopenhagen und Amsterdam längst umsetzen", sagte Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. Nun müssten aber rasch weitere Schritte folgen, "damit die Luft nicht nur auf ein paar Hundert Meter sondern in der ganzen Stadt besser wird".