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Kölner Sturzflug geht nach 0:3 gegen Hoffenheim weiter

Der 1. FC Köln wartet auch nach dem elften Spieltag auf den ersten Saisonsieg in der Bundesliga. Der Tabellenletzte verlor am Sonntag gegen die TSG 1899 Hoffenheim verdient mit 0:3 (0:1). Dennis Geiger (10.) und zweimal Sandro Wagner (56., Foulelfmeter/80.) trafen für die Gäste und sorgten vor 49.200 Zuschauern für den Erfolg der Hoffenheimer. Die Kölner haben nach ihrer neunten Niederlage bereits acht Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. 1899 Hoffenheim verbesserte sich auf den fünften Rang. "Es ist sehr ernüchternd. Hoffenheim hat uns heute klar die Grenzen aufgezeigt. Natürlich haben wir die ein oder andere Chance gehabt, aber das war deutlich zu wenig", sagte FC-Torwart Timo Horn nach der Partie bei "Sky" und stellte zudem klar: "Am Trainer liegt es nicht." Trotz des in der Bundesliga historisch schlechten Starts hatte Kölns Vizepräsident Toni Schumacher noch vor dem Spiel eine Trainer-Diskussion weiterhin ausgeschlossen: Die Mannschaft sei intakt, es gebe nicht die üblichen Anzeichen eines Krisenklubs, sagte er der Sonntags-FAZ: "Grüppchenbildung in der Mannschaft, schlechte Kommunikation, Resignation - das findet bei uns alles nicht statt."

Fußball-Wahnsinn mit sechs Toren in Wolfsburg

Remiskönig Martin Schmidt regiert weiter. Auch gegen Hertha BSC kam der Trainer des VfL Wolfsburg mit den Niedersachsen nicht über ein 3:3 (2:1) hinaus. Mit dem siebten Unentschieden in Serie stellten die Norddeutschen einen neuen Vereinsrekord auf. In einer turbulenten Partie, in die der Videoassistent mehrfach eingriff, erzielten Yunus Malli per Kopfball in der 41., Mannschaftskapitän Mario Gomez in der 44. Minute und Divock Origi nach exakt einer Stunde die Tore für die Platzherren. Mit seinem ersten Treffer seit 900 Minuten hatte Vedad Ibisevic die Gäste schon nach 22 Sekunden in Führung gebracht, es war das bislang schnellste Saisontor. Zum vierten Mal traf der Bosnier in der ersten Minute, das schaffte vor ihm nur der legendäre Gerd Müller. In der zweiten Halbzeit gelang Karim Rekik per Kopfball nach Freistoß (53.) der zwischenzeitliche 2:2-Ausgleich, ehe am Ende Davie Selke (83.) den Gästen einen Punkt rettete. Bei zwei weiteren umstrittenen Situationen jubelten die 25.214 Zuschauer zu früh. In der 5. und 27. Minute lag der Ball bereits jeweils im Berliner Tor, doch Schiedsrichter Robert Kampka aus Mainz nahm die vermeintlichen Treffer nach Hinweisen aus Köln beide Male wegen Abseitsstellungen wieder zurück. Aber auch die Wolfsburger selbst ließen ihr Publikum aufstöhnen. Torjäger Gomez schoss in der 20. Minute den Ball bei einem Foulelfmeter an die Latte, sein Trainer Schmidt fiel vor der Auswechselbank vor Verzweiflung auf die Knie. Nach dem Seitenwechsel wurden die Wölfe bissiger und da auch die Berliner mehr auf Offensive setzten, entwickelte sich eine zunehmend sehenswerte Partie. In der Schlussphase sollte Selke, zweifacher Torschütze gegen Luhansk, nach seiner Einwechslung in der 67. Minute das Blatt noch wenden, was ihm dann auch gelang.

Özil verliert mit Arsenal das Duell mit Manchesters Sané

Der englische Erstliga-Spitzenreiter Manchester City eilt weiterhin von Sieg zu Sieg. Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola besiegte mit dem stark aufgelegten Nationalspieler Leroy Sane in der Startelf am elften Premier-League-Spieltag den FC Arsenal mit Weltmeister Mesut Özil 3:1 (1:0). Nach dem 15. Pflichtspielsieg in Serie haben die Sky Blues mit nun 31 Zählern bereits zwölf Punkte Vorsprung auf den Tabellensechsten Arsenal (19), bei denen Weltmeister Per Mertesacker nicht im Kader stand. Dortmunds Champions-League-Gruppengegner Tottenham Hotspur mühte sich zuvor zu einem 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Tabellenschlusslicht Crystal Palace. Die beiden deutschen Teammanager hatten zuvor einen erfolgreichen Sonnabend erlebt: Jürgen Klopp gewann mit seinem FC Liverpool bei West Ham United 4:1 (2:0) und behält Tuchfühlung zur Spitzengruppe. Klopps guter Freund und Trauzeuge David Wagner setzte sich mit Huddersfield Town trotz Unterzahl gegen West Bromwich Albion 1:0 (1:0) durch.

Ducksch auch beim Sieg gegen Dresden überragend

Mit dem Auftreten eines Spitzenteams sorgt Aufsteiger Holstein Kiel in der 2. Fußball-Bundesliga weiter für Furore. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang feierte beim 3:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden den achten Sieg aus den vergangenen zehn Liga-Partien und festigte damit Rang zwei. Die Sachsen warten dagegen seit nun vier Duellen auf einen Sieg. „In Moment wandeln wir von Erfolg zu Erfolg. Das fühlt sich sehr gut an“, sagte der Kieler Profi Dominick Drexler bei Sky: „Wir haben unglaublich viel Qualität vorne. Und wir haben in Moment einfach einen Lauf, Selbstvertrauen macht viel aus - derzeit geht alles leicht.“

Marvin Ducksch, Leihgabe des FC St. Pauli, brachte die von Beginn an dominanten Kieler mit seinem zehnten Saisontreffer nach Vorlage von Steven Lewerenz hochverdient in Führung (24.). In der 65. Spielminute schoss der ansonsten starke Drexler einen Foulelfmeter an die Latte (65.). Für die Entscheidung sorgten schließlich Lewerenz (83.) und Kingsley Schindler (88.).

Holstein stellte Dresden mit seinen überfallartigen Angriffen vor große Probleme. Immer wieder tauchten vor allem Drexler und Ducksch vor Dynamo-Keeper Marvin Schwäbe auf, gingen allerdings zu großzügig mit den Chancen um (17., 19.). Dies setzte sich auch nach Seitenwechsel fort und ließ Dynamo noch lange die Hoffnung auf einen „Lucky Punch“ in der Schlussphase.

Serie-A-Spiel von Lazio fällt Wetter zum Opfer

Wegen starker Regenfälle und Gewitter ist Lazios Heimspiel gegen Udinese Calcio in der italienischen Serie A verschoben worden. Der Wolkenbruch begann kurz vor dem Anpfiff am Sonntag und der Regen nässte den Rasen auf dem Feld so stark durch, dass Schiedsrichter Luca Banti nach mehreren Prüfungen eine Verlegung des Spiels beschloss, wie die Nachrichtenagentur „Ansa“ berichtete. Ein neuer Termin wurde noch nicht festgelegt. Lazio stand zunächst auf Platz vier der Tabelle. Wegen Unwetterwarnungen in mehreren Landesteilen Italiens war am Samstag auch eine Absage des Genua-Derbys in Erwägung gezogen worden - es fand schließlich aber statt.

Harnik beendet internationale Karriere

Torjäger Martin Harnik hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft Österreichs mitgeteilt. „Es ist definitiv keine spontane Entscheidung, ich trage den Gedanken schon länger in mir“, sagte der Stürmer vom Bundesligisten Hannover 96 am Sonntag. Der gebürtige Hamburger spielte in den vergangenen zehn Jahren 68 Mal für das Land seines Vaters. „Ich spüre, dass ich die Belastung aus den Spielen nicht mehr so wegstecke wie noch vor einigen Jahren. Um meine beste Leistung abrufen zu können, muss ich besser und länger regenerieren“, sagte der 30-Jährige weiter. Der Angreifer war vom neuen österreichischen Nationaltrainer Franco Foda für das kommende Länderspiel gegen Uruguay nominiert worden. „Martin Harnik hat mir heute in einem längeren, privaten Gespräch seine Entscheidung und seine Beweggründe mitgeteilt“, sagte der frühere deutsche Nationalspieler Foda.

Krug bestreitet Bevorzugung von Schalke

Videobeweis-Chef Hellmut Krug hat den Vorwurf der Bevorteilung des FC Schalke 04 entschieden zurückgewiesen. Laut des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beharrt der Gelsenkirchener darauf, dass es den in der „Bild am Sonntag“ geschilderten Vorfall nicht gegeben habe. Konkret geht es um zwei Entscheidungen am 10. Spieltag während der Partie der Schalker gegen den VfL Wolfsburg (1:1). Laut der „BamS“ habe Krug, der das Videobeweis-Projekt leitet, als Supervisor des Spiels den eigentlichen Video-Assistenten Marco Fritz zweimal bei Strafstoß-Entscheidungen zu Gunsten der Königsblauen überstimmt.Krug bestreitet das. „Wir sind als Supervisor nicht befugt, die Entscheidungen der Video-Assistenten zu beeinflussen oder sie gar zu überstimmen“, sagte der 61-Jährige. Fritz untermauerte die Darstellung Krugs. „Bei allen Spielsituationen, die im Review Center in Köln gecheckt werden, liegt die Entscheidung, ob ein Eingriff erfolgt oder nicht, beim Video-Assistenten“, äußerte der Schiedsrichter: „Dies war auch in den besagten Szenen der Partie Schalke gegen Wolfsburg so.“

Leverkusener Profis Tah und Henrichs sagen für U21 ab

Kapitän Jonathan Tah und Benjamin Henrichs von Bayer Leverkusen haben für die U21-EM-Qualifikationsspiele in Baku gegen Aserbaidschan und in Tel Aviv gegen Israel absagen müssen. Während Außenverteidiger Henrichs wegen eines Infekts der oberen Luftwege fehlt, verletzte sich Innenverteidiger Tah im Auswärtsspiel am Sonnabend im Auswärtsspiel beim FC Augsburg (1:1). Der ehemalige HSV-Profi Tah erlitt eine Rückenprellung, die er in Leverkusen auskurieren wird. Bei Sven Bender wird eine genauere medizinische Untersuchung am Montag darüber Aufschluss geben, ob der Abwehrchef der Werkself beim Spiel in Augsburg wie befürchtet einen Rippenbruch davongetragen hat.

Baumann lässt Interims-Trainer Kohfeldt zappeln

Die endgültige Trainer-Entscheidung bei Werder Bremen könnte sich länger als geplant hinziehen. „Unser Ziel ist es zwar, dass wir bis Hannover eine Entscheidung getroffen haben. Aber ich kann nicht versprechen, dass es so sein wird“, sagte Werders Sportchef Frank Baumann . Ursprünglich hatte Baumann bis zum nächsten Spiel der Fußball-Bundesliga gegen Hannover 96 am 19. November entscheiden wollen, ob Interimstrainer Florian Kohfeldt dauerhaft zum Chefcoach befördert wird oder ob die abstiegsbedrohten Hanseaten einen erfahrenen Trainer verpflichten. Obwohl Werder auch unter dem erst 35 Jahre alten Kohfeldt am Freitag bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 verloren hatte, stellte Baumann dem bisherigen Trainer des Bremer Drittligateams erneut eine Beförderung in Aussicht. „Die Mannschaft ist bei Florian in guten Händen. Das Spiel hat gezeigt, dass er der Mannschaft Impulse geben kann. Er hat in nur drei Trainingstagen viel bewegt“, sagte Baumann, der in der vergangenen Woche Alexander Nouri als Chefcoach beurlaubt hatte. Baumann deutete zudem an, dass die außer Kohfeldt maximal drei anderen Kandidaten zumindest teilweise noch woanders unter Vertrag stünden. „Wenn für einen Top-Trainer eine Ablöse oder auch ein hohes Gehalt gezahlt werden müssen, sind wir dazu bereit“, sagte der 42-Jährige.