Hamburg. Die Container auf dem früheren Park-and-Ride-Platz an der Paul-Sorge-Straße werden abgebaut – auf Betreiben des Bezirks Eimsbüttel.

Die Flüchtlingsunterkunft an der Paul-Sorge-Straße in der Nähe des Tibarg in Niendorf wird noch im ersten Halbjahr 2017 abgebaut. "Der Bezirk Eimsbüttel möchte die Fläche als Parkplatz wiederhaben", sagt Kerstin Graupner, Sprecherin des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge (ZKF). Die etwa 90 Bewohner, die in den Containern der Folgeunterkunft leben, müssen in andere Unterkünfte umziehen. Der ehemalige Park-and-Ride-Parkplatz war 2015 monatelange aufwendig umgebaut worden, ehe die Flüchtlinge im November 2015 einziehen konnten.

Dabei handelt es sich nicht um die einzige Unterkunft in Niendorf, die geschlossen wird. Auch an der Niendorfer Straße soll die Erstaufnahmeeinrichtung, ein Containerdorf mit 240 Plätzen, ebenfalls noch in diesem Jahr abgebaut werden, sagt Kerstin Graupner, Darüber hinaus wird im Bezirk Eimsbüttel die ehemalige Medimaxx-Halle an der Kieler Straße mit 350 Plätzen, die zu den prekären Unterbringungen zählt, geschlossen.

Die Umwandlung von Erstaufnahmen sei nicht wirtschaftlich

Eine Umwandlung von Erstaufnahmeeinrichtungen in Folgeunterkünfte sei geprüft worden, sagt ZKF-Sprecherin Graupner, das sei allerdings nicht wirtschaftlich, denn dann müssten die bestehenden Unterkünfte sehr aufwendig nachgerüstet werden – etwa mit eigenen Kochgelegenheiten und verbesseren sanitären Anlagen.

Im Gegenzug entstehen aber weitere Standorte im Bezirk. Am Hagendeel 60 werden in zwei Baufeldern insgesamt 529 Plätze in Folgeunterkünften geschaffen, außerdem 168 Plätze an der Holsteiner Chaussee 389. Diese Standorte sollen nach der Planung des ZKF im dritten Quartal 2017 in Betrieb genommen werden. Weitere Plätze gibt es an der Kollaustraße (168) in Containern sowie an der Schmiedekoppel (950) in Containern und Holzblockhäusern.

7000 neue Plätze werden in Folgeunterkünften geschaffen

Derzeit leben nach Angaben des ZKF in den Hamburger Erstaufnahmen etwa 8300 Bewohner, mehr als 6300 davon sind sogenannte Überresidenten, die das Recht haben, in Folgeunterkünfte zu ziehen. Knapp 24.000 Menschen leben in Folgeunterkünften. 2017 werden laut ZKF in Hamburg mehr als 7000 Plätze in Folgeunterkünften geschaffen, dafür aber 8000 Plätze in Erstaufnahmen abgebaut. Der Zentrale Koordinierungsstab rechnet für das das laufende Jahr mit rund 400 Flüchtlingen monatlich, die in die Hansestadt kommen.

Weitere Informationen über die Pläne für Flüchtlingsunterkünfte gibt es im Internet.