Hamburg. Hamburger Politiker sprechen Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus und appellieren an die Bürger, sich nicht einschüchtern zu lassen.

Zu dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am Montag mit zwölf Toten haben sich heute auch etliche Politiker und Forscher aus Hamburg geäußert. Eine Auswahl:

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD): „Dieser furchtbare Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt und unseren Frieden muss hart bestraft werden. Wir fühlen mit den Opfern und trauern mit den Angehörigen der Toten und Verletzten."

Innensenator Andy Grote (SPD): „Der entsetzliche, extrem brutale Anschlag galt unserem friedlichen, freiheitlichen Zusammenleben. Wir haben in Hamburg unmittelbar die erforderlichen Maßnahmen getroffen, um unsere Weihnachtsmärkte bestmöglich zu schützen. Hamburg ist für die Abwehr terroristischer Bedrohungen gut aufgestellt, und ich habe hohes Vertrauen in die Professionalität unserer Sicherheitskräfte. Wir haben aktuell keine konkreten Hinweise auf einen möglichen Anschlag in Hamburg. Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen auch in den nächsten Tagen die Hamburger Weihnachtsmärkte besuchen – ich werde es jedenfalls tun.“

Andreas Dressel und Anjes Tjarks , Fraktionschefs von SPD und Grünen in der Bürgerschaft: „Hamburg steht an der Seite von Berlin. Wir trauern um die Opfer und fühlen mit ihren Angehörigen. Auch wenn es schwer fällt: Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, sollten weiter unsere Freiheit leben und verteidigen. Das ist die beste Antwort, die wir als Zivilgesellschaft auf dieses abscheuliche Verbrechen geben können. Deshalb ist es jetzt auch genau richtig, Weihnachtsmärkte nicht abzusagen, wohl aber die Sicherheitsmaßnahmen durch unsere Behörden auch hier in Hamburg gezielt zu verstärken.“

Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Das war ein widerwärtiger Terroranschlag auf unsere freie Art zu leben. Wir vertrauen auf unsere Polizei und die Sicherheitsorgane, müssen zugleich aber sehr wachsam sein. Es ist richtig, dass die Sicherheitsvorkehrungen und die Polizeipräsenz in unserer Stadt weiter erhöht werden. Die Menschen sollten weiterhin die Weihnachtsmärkte besuchen und sich auf die Festtage fröhlich einstimmen.“

Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir, Vorsitzende der Fraktion Die Linke in der Bürgerschaft: „Die Opfer in Berlin und ihren Familien und Freunde haben unser Mitgefühl. Ihr Leid zu respektieren heißt auch, den Anschlag lückenlos und mit aller Sorgfalt aufzuklären. Angst und Wut dürfen nicht unser Handeln bestimmen. Wir müssen wachsam sein – und wir müssen gemeinsam an Freiheit, Gerechtigkeit und Offenheit festhalten. Sonst haben die gewonnen, die mit ihren Schreckenstaten Hass und Angst säen wollen.“

Jörn Kruse, AfD-Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft: „Der Terror ist in den letzten Monaten mehr und mehr auch in Deutschland angekommen. Kurz vor Weihnachten trifft uns der feige Anschlag tief ins Mark und macht uns fassungslos. Wir trauern mit den Opfern und ihren Angehörigen. Es darf nicht einfach zur politischen Tagesordnung übergegangen werden. In Deutschland wollen wir es nicht ertragen, dass es zum Normalfall wird, wenn wir unsere Feste und Feierlichkeiten nur noch unter massivem Polizeischutz begehen können. Wir wollen in Frieden und ohne Angst leben. Denn Berlin hätte auch Köln, München oder Hamburg sein können.“

Daniel Zerbin, Terrorismus-Experte der Hamburger Northern Business School (NBS): „Das Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt trägt die Spur eines islamistischen Anschlages. Ein Angriff auf einen deutschen Weihnachtsmarkt war absehbar; ausländische Dienste haben bereits vor Wochen davor gewarnt. Deutsche Sicherheitskräfte sind hier zu unprofessionell vorgegangen, eine Warnung an die Bevölkerung ist ausgeblieben. Mehr denn je ist es jetzt notwendig, über die kulturell-religiös motivierte Bedrohung unserer Sicherheit durch islamistischen Terrorismus nachzudenken. Dazu gehört es auch, die staatliche Sicherheits-Architektur dort nachzubessern, wo sie derzeit zu schwach ist.“