Die Jagdsaison auf Federwild ist vorbei. Deshalb gibt es jetzt herrliche Fasane in Tiefkühltruhen. Und dazu ein tolles Rezept ...

Wenn hier das Wort Schnepfe im Zusammenhang mit Mode erscheint, hat es einen besonderen Grund: Christian Dior, Jahrhundert-Couturier und Schöpfer des „New Look“, war nicht nur ein begnadeter Mode-Magier (siehe die Frühjahrs/Sommerkollektion 2011, die jetzt die Boutiquen kommt – zwar in Johna Gallainos Handschrift aber mir CD`s spirit), sondern auch ein Feinschmecker, der sich mit Leidenschaft der Kochkunst hingab. Da er auch eine Schwäche für „Dom Perignon“ hatte – den Couture-Champagner unter den Bubblys (es gibt ihn ausschließlich als Vintage in alchemistisch gemixten Assemblagen) – kochte er besonders gerne mit dem Elite-Elixier. Verschwenderisch, so wie er mit seinen kostbaren Stoffen umging.

CD verlieh nahezu jedem Gericht mit „Dom Perignon“ Esprit: Lachs in Aspik, einem Rebhuhn, einem herrlichen Fasan. Und eben auch der gemeinen Schnepfe. Voilà: Hier ein Originalrezept aus seinem Fundus – Dom Perignon Chicken (serves 6):

1 chicken (1,5 kg), 2 tablespoons of butter , 2 tablespoons of flour, 1 liqueur glass of champagne marc, 1 teaspoon of tomato paste, 1 bottle of Dom Perignon, 1/4 liter crème fraîche , Truffle shavings, Salt, Pepper.

Die Zubereitung klingt etwas improvisiert und nur Profis können wohl erahnen, an welcher Stelle Tomatenmark, Créme fraîche und die Trüffel zugefügt werden. Auch ist nicht überliefert, in welchem Jahrgangs-Wein Herr Dior das Huhn zu baden pflegte. Die Original-Empfehlung lautet: Cut up the raw chicken. Set aside a knob of butter and put the rest in a casserole. Fry the pieces at a low temperature for 15 minutes. Remove excess butter. Dust the pieces with flour; brown them, then sprinkle with the glass of champagne marc and flambé. Add salt and pepper and pour three quarters of the bottle of Dom Perignon, a little at a time, over the pieces while quickly turning them. The liquid should just cover the chicken pieces.

Wie man nun eine elegante Brücke von den Hohen Weihen der Couture zu den Niederungen der METRO-Tiefkühltruhen schlägt? Keine Ahnung.

Bei mir nahm gerade die Fantasie freien Lauf beim Anblick tiefgekühlten Federviehs in der Feinkostabteilung eines Großmarktes. Wie beim freien Assoziieren auf der Freudianischen Couch dachte ich dabei einfach nur: Fasan, Champagner, ah! - und die Marotten des Herrn Dior. Voilà – das Rezept konnte ich Ihnen unmöglich vorenthalten.